Pressemitteilung | Greenpeace e.V.

EU-Gipfel in Sevilla: Bürger wollen sauberen Strom / Greenpeace demonstriert in Berlin und Sevilla

(Berlin/Sevilla) - Zeitgleich demonstriert Greenpeace am 19. Juni in Sevilla und Berlin für das Recht der Verbraucher auf sauberen Strom. 25.000 Unterschriften für saubere Energie sind in Berlin im Bundeskanzleramt abgegeben worden. In Sevilla, wo sich in dieser Woche die Regierungschefs der EU-Staaten treffen, kleben Aktivisten auf dem Plaza di Espana mehrere Tausend unterschriebene Protestpostkarten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien auf ein Transparent. Die Karten bilden den Schriftzug "Clean Energy Now!" Mehr als 50.000 Menschen unterstützten in den vergangenen vier Wochen die Greenpeace-Kampagne für eine europäische Stromkennzeichnungspflicht und ein umfangreiches Förder- und Exportprogramm für erneuerbare Energien. Auf dem EU-Gipfel beraten die Regierungschefs unter anderem eine neue europäische Richtlinie für die Öffnung des Strommarktes.

"Jetzt müssen die Weichen für den Aufbau einer umweltfreundlichen Energieversorgung in Europa gestellt werden", fordert Greenpeace-Energieexperte Sven Teske. "Europa darf nicht den Anschluß an die Energien der Zukunft verpassen. Das bedeutet, dass saubere Energiequellen konsequent gefördert werden müssen und das man auf der Stromrechnung sehen kann, woher der Strom kommt."

Greenpeace fordert Bundeskanzler Schröder auf, bei der Reform des EU-Energierechts sauberem Strom aus erneuerbaren Energien den Vorrang zu geben. Die Betreiber der Stromnetze in der EU müssen verpflichtet werden, saubere Energie abzunehmen und einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Auf dem Ende August stattfindenden Umweltgipfel in Johannesburg muss sich die EU für ein umfangreiches Förderprogramm für erneuerbare Energien einsetzen.

Das in Deutschland geltende "Erneuerbare-Energien-Gesetz" (EEG) fördert die Produktion von Strom aus umweltfreundlichen Quellen. Sven Teske: "Das EEG hat in Deutschland einen Boom in der Wind- und Solarbranche ausgelöst. Nun geht es darum, diesen Erfolg auf ganz Europa auszudehnen."

Auch die Stromkennzeichnung muss jetzt im Rahmen der Energierechtsreform gesetzlich festgeschrieben werden. Im März hatte das Europa-Parlament detaillierte Vorschläge für eine Stromkennzeichnungspflicht gemacht. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hatte im Mai gegenüber Greenpeace zugesagt, diese Vorschläge zu unterstützen.

Quelle und Kontaktadresse:
Greenpeace e.V. Große Elbstr. 39 22767 Hamburg Telefon: 040/306180 Telefax: 040/30618100

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