EU Einigung zu Omnibus II: Aktuare diskutieren die Konsequenzen
(Köln) - Am 13. November 2013 haben Europäisches Parlament, Rat und Kommission mit ihrer Einigung zur so genannten Omnibus II Richtlinie den Weg frei gemacht für den Start von Solvency II zum 1. Januar 2016. Damit steht die Umsetzung des neuen europaweit gültigen risikobasierten Aufsichtssystems für die Versicherungswirtschaft an. Dies bedeutet für die deutschen Aktuare ab sofort ein umfangreiches Arbeitsprogramm und in den nächsten Jahren erhebliche Veränderungen in ihrem Aufgabengebiet. Aktuare spielen zukünftig bei der Erfüllung der Aufgaben der "versicherungsmathematischen Funktion" ebenso eine zentrale Rolle wie bei der neuen "Risikomanagement-Funktion".
Während der traditionellen Herbsttagung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) in Stuttgart wurden das Ergebnis der Trilog-Gespräche und die sich daraus für den Berufsstand der Aktuare ergebenden Konsequenzen diskutiert. Nach Einschätzung der DAV stellt der erreichte Kompromiss noch keine Ideallösung dar, insbesondere im Hinblick auf die für den deutschen Versicherungsmarkt typischen Verträge mit lang laufenden Garantien. Dennoch gibt es jetzt eine gute Ausgangsbasis für die ausstehenden Verordnungen und die technischen Standards zur praktischen Umsetzung von Solvency II. Die DAV wird daher gemeinsam mit den europäischen Aktuarvereinigungen weiterhin auf sachgerechte Lösungen hinarbeiten und ihre Fachkompetenz in die anstehenden Konsultationsprozesse von EU Kommission und EIOPA einfließen lassen.
Bei der nationalen Umsetzung von Solvency II in Deutschland wird der Rechts- und Aufsichtsrahmen grundlegend verändert. Die DAV wird die Meinungsbildung aktiv begleiten und durch eigene Analysen unterstützen. Ihren Mitgliedern wird die DAV konkrete Hilfestellungen bei der Implementierung der Veränderungen geben. Zu den wichtigsten Themen aus Sicht der DAV gehören der ORSA-Prozess ("Own Risk and Solvency Assessment") sowie die Ausgestaltung der versicherungsmathematischen Funktion und die Umsetzung der Internen Modelle im Rahmen des Risikomanagements.
Die DAV wird daher über die technischen Standards von EIOPA hinaus ergänzende Fachgrundsätze und Ergebnisberichte erarbeiten, die die Aktuare in der Ausübung ihrer verantwortungsvollen Aufgaben anleiten und unterstützen.
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