EU-Bodenüberwachungsrichtlinie: Noch mehr Bürokratie für Land- und Forstwirte
(Berlin) - Die Familienbetriebe Land und Forst lehnen die Bodenüberwachungsrichtlinie der EU-Kommission (Soil Monitoring Law) entschieden ab. „Statt Bürokratie abzubauen, wird hier ein weiteres Regelungswerk geschaffen, das die Betriebe mit noch mehr Berichtspflichten belastet. Wenn Europa weiterhin eine wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft erhalten will, muss es endlich aufhören die Betriebe mit Bürokratie und Nutzungseinschränkungen zu überziehen“, erklärt Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde am 12. Dezember 2024.
Die Richtlinie basiert auf der EU-Bodenstrategie 2030 und verfolgt das Ziel, bis 2050 einen „guten Bodenzustand“ zu erreichen. Sie sieht unter anderem eine deutliche Ausweitung von Bodenanalysen sowie strenge Berichtspflichten vor. Für Deutschland könnte dies eine Verdreifachung der Probenahmepunkte von derzeit 5.900 auf bis zu 17.000 bedeuten.
Zusätzlich missachtet die Richtlinie die regionalen Unterschiede, die Europas Böden prägen. Allgemeingültige Indikatoren und Zielvorgaben lassen die natürliche Heterogenität völlig außer Acht und sind für die betriebliche Praxis nicht umsetzbar. Der geplante Grenzwert für extrahierbaren Phosphor ist ein Beispiel für die fehlende Praxistauglichkeit. Besonders schwere Böden würden dadurch unterversorgt, was den langfristigen Erhalt ihrer Fruchtbarkeit gefährdet.
„Die Richtlinie ignoriert nicht nur bestehende europäische Regelungen zum Bodenschutz, sondern auch die umfassenden Leistungen, die Land- und Forstwirte bereits seit Jahrzehnten erbringen. Statt zusätzliche Auflagen zu schaffen, sollte die EU den Betrieben die Arbeit erleichtern, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können: den Erhalt und die nachhaltige Nutzung ihrer Böden“, so Elverfeldt.
Zudem bleibt der Nutzen der Richtlinie fragwürdig. Die vorgeschlagenen Maßnahmen erzeugen immense Kosten, ohne einen erkennbaren Mehrwert für den Boden- oder Umweltschutz zu liefern. „Diese Form von Überregulierung ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern untergräbt die unternehmerische Freiheit und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe“, warnt Elverfeldt.
„Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland leisten seit Jahrzehnten einen zentralen Beitrag zum Bodenschutz. Dieser Einsatz muss gefördert und anerkannt werden, nicht durch zusätzliche Bürokratie erstickt. Der Schutz der Böden muss in der Verantwortung der Mitgliedstaaten bleiben, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen“, betont Elverfeldt abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Familienbetriebe Land und Forst e.V. (FaBLF), Franziska Strasoldo-Graffemberg, Leiter(in) Kommunikation, Claire-Walldoff-Str. 7, 10117 Berlin, Telefon: 030 2463046-0
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