ESBD fordert gesamtheitliche #eSport-Strategie der Bundesregierung
(Frankfurt am Main) - Wie aus einer Antwort auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag hervorgeht, ist das Bundesministerium des Innern innerhalb der Bundesregierung für eSport zuständig. Gleichzeitig schränkt die Bundesregierung den Themenkreis auf "Spiele mit Sportbezug" ein.
Das führt nach Auffassung des eSport-Bund Deutschland (ESBD) zu einer unklaren Situation mit weiterem Abstimmungsbedarf in der Bundesregierung.
Hans Jagnow, Präsident des ESBD, erklärt dazu: "Das Bundesinnenministerium trägt die Verantwortung für Sport und ist damit aus unserer Sicht für eSport als eigene Sportart der richtige Ansprechpartner. Die Einschränkung auf sportbezogenen Videospiele ist allerdings ein deutlicher Rückschritt gegenüber den Ankündigungen des Koalitionsvertrages, eSport 'vollständig' als Sportart anzuerkennen. Das bedeutet für uns ganz klar, eSport als einheitliche und eigenständige Sportart zu fassen.
Die Einschränkung auf sportbezogenen Spiele umfasst nur einen kleinen Teilbereich des eSports, und schafft Unklarheit über die weitere Zuständigkeit für die überwiegende Mehrheit der eSport-Landschaft in Deutschland. Wenn man hier das Vertrauen der großen und jungen eSport-Bewegung in politische Prozesse nicht verlieren möchte, sollte man zum Arbeitsauftrag der Koalitionsvereinbarung stehen. Nach positiven Signalen aus dem Bundeskanzleramt besteht hier anscheinend noch weiterer Abstimmungsbedarf zwischen den Ressorts."
Spiele mit Bezug zu traditionellen Sportarten stellen nur einen kleinen Teil der weltweiten eSport-Landschaft dar, werden aber durch Organisationen des traditionellen Sports wie dem DOSB bevorzugt. Der ESBD hält die vorgebrachten Positionierungen für sportfachlich nicht vertretbar und an vielen Stellen unsachlich. "Das DOSB-Papier stellt kaum mehr als ein Bauchgefühl dar und wird ständig verändert - typisch 'work in progress'. Der vorausgesetzte Bezug zu analogem Sport ist auch digitalisierungspolitisch kaum verständlich und sollte nicht als Orientierung dienen. Vielmehr ist jetzt eine gesamtheitliche eSport-Strategie durch die Bundesregierung notwendig, die Athletinnen und Athleten aller eSport-Titel einbindet und endlich die rechtliche Gleichstellung zu traditionellen Sportarten schafft", fordert Jagnow.
Die politische Debatte um eSport wird nach Einschätzung des ESBD auch im Jahr 2019 weiter geführt werden. Neben der Anhörung im Sportausschuss des Deutschen Bundestags zu eSport steht das Thema auch in Ausschüssen der Landesparlamente in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auf der Tagesordnung. Der ESBD hat im Vorfeld umfangreiche Stellungnahmen zur fachlichen Auseinandersetzung eingereicht.
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