"Es grünt so grün": Fakten zum deutschen Wald
(Frankfurt am Main) - "Endlich ist es wieder grün", so werden die meisten jetzt denken und verbringen gerne ihre Freizeit bei einem Spaziergang im Wald. Und insbesondere, wenn man an einem Holzstapel vorbeikommt, macht sich so mancher ein paar Gedanken. Da der Wald nicht nur der Erholung dient, sondern im Wesentlichen eine ökologische und wirtschaftliche Bedeutung hat, hat der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI), der die Hersteller moderner Feuerstätten vertritt, einige wichtige Fakten zum deutschen Wald zusammengestellt.
Was ist Wald überhaupt?
Eine Ansammlung von Bäumen macht noch lange keinen Wald aus. Erst wenn Bäume so dicht und zahlreich stehen, dass sich ein typisches Waldinnenklima entwickelt, spricht man von einem Wald. Hierbei ist die Luftfeuchtigkeit höher, die Temperaturen weniger schwankend sowie Lichtintensität und Luftbewegung reduziert. Eine Parklandschaft oder eine Baumallee sind daher kein Wald.
Das größte Solarkraftwerk der Welt
Bei wolkenlosem Himmel treffen auf jeden Quadratmeter Erdoberfläche bis zu 1.000 Watt Sonnenenergie. Diese wird von den Pflanzen und Bäumen zwar nur zu einem geringen Teil in Biomasse umgewandelt und gespeichert. Es summiert sich jedoch weltweit auf stattliche 170 Mrd. Tonnen pro Jahr - und entspricht immerhin dem 25-fachen Energieäquivalent der jährlich geförderten Erdölmenge. Insofern kann der Wald als das größte Solarkraftwerk der Welt bezeichnet werden. Und das funktioniert nur, wenn der Wald aktiv bewirtschaftet wird.
Der deutsche Wald wächst
Aktuell sind über 11 Millionen Hektar und damit fast ein Drittel der Bundesrepublik mit Wald bedeckt. Durch eine nachhaltige Forstwirtschaft, wie sie seit rund 300 Jahren in Deutschland betrieben wird, nimmt die Fläche jedes Jahr um 3.500 Hektar zu. Deutschland verfügt über den größten Waldbestand in Europa. Dabei ist der Holzvorrat in den letzten zehn Jahren sogar angestiegen und hat ein Rekordniveau - wie vor der Industrialisierung im 18. Jahrhundert - erreicht.
Der grüne Klimaschützer
Der Wald ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. In Holz und Böden sind aktuell rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden. Zudem ist er der wichtigste Sauerstoffproduzent und reinigt Luft und Wasser wie kein anderes Ökosystem. Wälder speichern Wasser länger und in größeren Mengen als eine vergleichbare Freifläche und haben eine enorme Bedeutung für den Wasserkreislauf der Erde.
Von der Monokultur zu gesunden Mischwäldern
Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten große kahlgeschlagene Flächen mit schnell wachsenden Bäumen wie Fichten oder Kiefern wieder aufgeforstet werden. Das war eine große Leistung der damaligen Generation von Förstern und Waldbesitzern. Der Aufbau von Buchen- oder komplexen Mischwäldern wäre unter den damaligen Rahmenbedingungen nicht möglich gewesen. In den letzten beiden Jahrzehnten jedoch ist die Forstwirtschaft dazu übergegangen, auch diese Flächen mit einer hohen Beteiligung an Laubholz umzubauen und damit den Weg hin zu stabilen und artenreichen Mischwäldern zu schaffen.
Brennholz ist wichtige Einnahmequelle
Die Nutzung von Brennholz hilft beim notwendigen Umbau der Wälder. Denn diese Investition kostet Geld. Für alle Waldbesitzer - ganz gleich ob privat oder kommunal - ist der Holzverkauf eine dringend benötigte Einnahmequelle. Somit kommen die Nutzung und der Verkauf von Brennholz direkt dem Umbau der Wälder zugute. Holz, das an die Sägewerke geht, ist von höherer Qualität. Hier werden nur gut gewachsene Stämme verarbeitet. Brennholz ist im Regelfall entweder Kronenholz oder Stammholz, das qualitativ schlechter gewachsen ist oder viele Äste hat. Eine stoffliche und energetische Nutzung von Holz ist also prinzipiell gut vereinbar.
Der Wald als Arbeitgeber
Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft bietet insbesondere in ländlichen Gegenden rund einer Million Menschen einen sicheren Arbeitsplatz.
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