Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Erstmals zweitägige Streiks in drei Bundesländern / ver.di warnt Bankarbeitgeber vor Aussitzen

(Berlin) - Am 29. und 30. August ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erstmals zu Streiks im Bankgewerbe gleichzeitig in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hessen auf.

„Die Forderung der Bankarbeitgeber nach bis zu 35prozentigen Gehaltsabsenkungen ist eine schwere Belastung für diese Tarifrunde“, erklärte Hinrich Feddersen vom ver.di-Bundesvorstand in Berlin. „Die Arbeitgeber müssen endlich diese Forderungen zurückziehen und den Weg für einen Tarifabschluss freimachen. Andernfalls werden wir einen langen Atem in diesem Tarifstreit haben, weil die Beschäftigten keine Gehaltsabsenkungen akzeptieren.“

Zentrale Streikversammlungen finden statt in Essen für NRW, in Frankfurt/M für Hessen (Hauptredner: Frank Bsirske) und in der Berliner Innenstadt am Europa-Center (Hauptredner: Hinrich Feddersen). Es werden wieder mit mehreren tausend streikenden Bankangestellten und hunderten geschlossenen Filialen gerechnet.

Nach drei Tarifrunden scheiterten am 13. Juni die Verhandlungen. Auch ein Sondierungsgespräch am 11. Juli brachte keine Verständigung. Seitdem haben jede Woche an einzelnen Tagen insgesamt mehr als 50.000 Bankangestellte in verschiedenen Bundesländern gegen die Arbeitgeberforderungen gestreikt. Feddersen: „Die Streikbereitschaft ist ungebrochen hoch.“

Nach vielen Tarifabschlüssen in diesem Jahr ist einzig das Bankgewerbe noch tariflos. ver.di fordert eine deutliche Gehaltserhöhung wie in vergleichbaren Branchen (z.B. Versicherungen mit 3,5 Prozent) sowie diverse beschäftigungssichernde Maßnahmen. Seit Anfang Mai herrscht tarifloser Zustand, seit Juli empfiehlt der Arbeitgeberverband 3,1 Prozent mehr Geld ohne Tarifbindung zu zahlen.

„Ich warne die Arbeitgeber davor, den Ausgang der Bundestagswahl abzuwarten, um bei einem möglichen Regierungswechsel bessere Karten für die Verhandlungen zu haben. Diese Rechnung wird nicht aufgehen“, erklärte Feddersen.
Selbst wenn eine neue CDU/CSU-geführte Regierung ihre Gesetzespläne zu betrieblichen Gehaltsabsenkungen realisieren sollte, würde ver.di in den Betrieben Gegenwehr organisieren – „und das nicht nur in den Banken, sondern in allen Branchen“.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10 10785 Berlin Telefon: 030/69560 Telefax: 030/69563956

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