Erstmals Spendenaufkommen in Deutschland exakt erfasst / Erste Ergebnisse der Bilanz des Helfens in Berlin vorgestellt
(Bonn) - 395,4 Millionen Euro haben die Bundesbürger im 3. Quartal 2004 von Juli bis September für wohltätige Zwecke gespendet. Das sind die ersten Ergebnisse einer Studie, die zum ersten Mal empirisch exakt Zahlen über das Spendenverhalten in Deutschland liefert. Durchgeführt wird die Analyse, die den Namen Bilanz des Helfens trägt, vom Deutschen Spendenrat in Bonn und der GFK Panel Services Deutschland aus Nürnberg. Die ersten Ergebnisse wurden nun in Berlin vorgestellt.
Über die Höhe der Summen, die in Deutschland gespendet werden, existierten bislang nur Schätzungen und Vermutungen. Dank der neuen Studie gibt es jetzt erstmals monatlich einen genauen Überblick über die Geld- und Sachspenden von deutschen Haushalten. Denn Monat für Monat berichten 10.000 Privatpersonen ab zehn Jahren der GfK über ihre Geld- und Sachspenden. Die Daten werden sowohl schriftlich als auch online erhoben. Zweimal im Jahr wird auch nach den Zeitspenden gefragt, die im Rahmen von ehrenamtlichen oder freiwilligen Engagements gegeben werden.
GFK Charity*Scope, so der Name der Studie, analysiert wichtige Merkmale auf der Seite der Spender wie der Empfänger. Eines der Ergebnisse: Drei Viertel des gesamten Spendenvolumens gehen an Organisationen, die humanitäre Hilfe leisten. Deutlich weniger können die anderen großen Bereiche für sich verbuchen: Umweltschutz (3,7 Prozent), Tierschutz (3,6 Prozent) sowie Kultur- und Denkmalpflege (3,5 Prozent).
Überraschend ist auch das Nord-Süd-Gefälle beim Spendenaufkommen. Mit durchschnittlich 9,35 Euro haben Einwohner ab zehn Jahren im dritten Quartal 2004 in Bayern und Baden-Württemberg gute Zwecke unterstützt. In Schleswig Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen waren es nur 4,74 Euro, in den neuen Bundesländern 3,99 Euro. Mehr als 60 Prozent aller Spendenvorgänge liegen im Bereich bis 20 Euro.
Als Interessenvertretung von Spenden sammelnden, gemeinnützigen Organisationen engagiert sich der Deutsche Spendenrat für eine neue Kultur des Spendenwesens in Deutschland. An Spenderinnen und Spender gibt er Auskunft über Mitgliedsorganisationen und spricht Empfehlungen aus. Partner bei der Bilanz des Helfens ist die GfK Gruppe, weltweit die Nummer Fünf der Marktforschungsunternehmen. Zu ihr zählen weltweit 120 Unternehmen und Beteiligungen in 57 Ländern. Von den derzeit mehr als 5.200 Beschäftigten arbeiten rund 1.500 in Deutschland.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Spendenrat e.V.
RA Bernd Beder
Simrockallee 27, 53173 Bonn
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