Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Erstmals 135 000 Metaller im Warnstreik

(Frankfurt a.M.) - Die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie sind am 18. April 2002 mit der bisher höchsten Beteiligung fortgesetzt worden. Insgesamt haben sich knapp 135 000 Beschäftigte aus mehr als 400 Betrieben bundesweit an Warnstreiks und Protestaktionen beteiligt. Nach Gewerkschaftsangaben lag der Schwerpunkt der Aktionen bei den Automobilherstellern DaimlerChrysler und BMW.

In Bayern haben sich insgesamt 50 000 Metaller aus 160 Betrieben an Warnstreikaktionen, Demonstrationen und Kundgebungen beteiligt. Den Schwerpunkt der Aktionen in Bayern bildeten die BMW-Automobilstandorte. Bei BMW in Dingolfing, Landshut und München beteiligten sich insgesamt 21 500 Beschäftigte. In Augsburg nahmen 10 000 Metaller an einem Demonstrationszug teil. In Nürnberg demonstrierten 12 000 Teilnehmer (u.a. MAN) für höhere Löhne und Gehälter.

Während in Baden-Württemberg die am 17. April begonnenen Tarifverhandlungen fortgesetzt wurden, beteiligten sich rund 45 000 Beschäftigte aus 147 Betrieben an Warnstreiks und Demonstrationen. Die Schwerpunkte lagen bei DaimlerChrysler in Sindelfingen mit 12 000 Beschäftigten, in Rastatt mit 2 200 Arbeitnehmern und in Untertürkheim mit 2 000 Teilnehmern, die die Arbeit bis zu vier Stunden niederlegten. In Mettingen protestierten 2 500 DaimlerChrysler-Beschäftigte auf einer dreistündigen Kundgebung. Weitere Warnstreiks und Kundgebungen fanden in Göppingen mit 9 000 Beschäftigten aus 30 Betrieben und in Ravensburg mit fast 7 000 Beschäftigten aus 12 Betrieben statt.

Im Vorfeld der am Nachmittag des 18. April stattfindenden Tarifverhandlung für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland beteiligten sich insgesamt 23 500 Beschäftigte aus 76 Betrieben an Warnstreikaktionen. In Rheinland-Pfalz beteiligten sich insgesamt 12 400 Beschäftigte aus 31 Betrieben, u.a. bei DaimlerChrysler und dem DaimlerChrysler Logistikzentrum in Wörth mit 4 400 Arbeitnehmern. In Zweibrücken legten 2 200 Arbeitnehmer (u.a. Demag, John Deere) und in Ludwigshafen 2 800 Arbeitnehmer aus 11 Betrieben die Arbeit kurzfristig nieder. In Hessen demonstrierten 5 000 Beschäftigte aus 31 Betrieben (u.a. Buderus, Lollar; Rasmussen, Hanau). In Frankfurt demonstrierten 530 Arbeitnehmer aus 5 Betrieben vor dem Gebäude des Arbeitgeberverbandes. Im Saarland legten 6 100 Beschäftigte aus 14 Betrieben kurzfristig die Arbeit nieder (u.a. Bosch, Homburg; Saarbrücken; Decoma, St. Ingbert). In Thüringen nahmen 300 Arbeitnehmer in Eisenach an einer Protestkundgebung teil.

Parallel zu den im Bezirk Küste laufenden Tarifverhandlungen beteiligten sich insgesamt 6 800 Beschäftigte in Bremen an Warnstreiks. Bei DaimlerChrysler legten 4 000 Metaller die Arbeit kurzfristig nieder. Vor dem Verhandlungslokal der Tarifvertragsparteien in Bremen demonstrierten 2 800 Beschäftigte für höhere Löhne und Gehälter.

In Berlin nahmen insgesamt 3 600 Arbeitnehmer aus 11 Betrieben an Warnstreiks teil. An einer Kundgebung in Mariendorf beteiligten sich 1 500 Arbeitnehmer aus 4 Betrieben. Weitere Warnstreiks gab es in Ludwigsfelde (u.a. MTU, Thyssen, DaimlerChrysler), Henningsdorf bei Bombardier, Hoppegarten bei DeTeWe und in Spandau bei BMW.

In Niedersachsen nahmen rund 2 700 Arbeitnehmer aus 17 Betrieben an Warnstreiks teil. Die Schwerpunkte lagen in Braunschweig, Wolfenbüttel, Osnabrück, Osterode und Springe.

In Nordrhein-Westfalen legten 1 500 Beschäftigte der DaimlerChrysler in Düsseldorf die Arbeit nieder und nahmen an einer Kundgebung vor dem Gebäude des Arbeitgeberbandes teil.

In Sachsen-Anhalt beteiligten sich 650 Metaller aus 4 Betrieben in Aschersleben an einer Kundgebung.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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