Erste Tarifrunde für Redakteure ohne Ergebnis beendet
(Bonn) - Ergebnislos endete am Freitag, 10. Oktober 2003, nach fast drei Stunden die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen. In Frankfurt/Main waren die Verhandlungskommissionen des DJV, des Verlegerverbandes BDZV und von ver.di zusammen gekommen. Die Vertreter des BDZV machten deutlich, dass sie am Flächentarifvertrag festhalten wollen. Dafür forderten sie im Gegenzug, das Urlaubsgeld auf 68 Prozent zu senken, den Jahresurlaub auf 30 Tage zu verringern und die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden anzuheben. Darüber hinaus sollte die Berufsjahresstaffel des Gehaltstarifvertrags beim 10. Berufsjahr enden. Damit lehnte der BDZV die Forderung des DJV ab, den Manteltarifvertrag fortbestehen zu lassen.
Diese Paketlösung ist mit uns nicht zu machen, erklärte DJV-Verhandlungsführer Hubert Engeroff. Sie enthält keine Garantie zur Beschäftigungssicherung und würde nach den Vorstellungen der Verleger auch nach dem Ende der Medienkrise gelten. Eine unbefristete Absenkung des Gehaltsniveaus der Redakteure stehe nicht zur Diskussion. Es ist sehr bedauerlich, so Engeroff, dass die Verleger über das DJV-Angebot von Öffnungsklauseln nicht ernsthaft verhandeln wollen. Damit sollten nach den Vorstellungen des DJV Not leidende Verlage die Möglichkeit haben, für einen befristeten Zeitraum vom Tarifvertrag abzuweichen. Der DJV werde jetzt kurzfristig für die nächste Verhandlungsrunde am 30. Oktober sein Forderungspaket neu schnüren.
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