Erste Deutsche Meister auf der Parallel Sprintdistanz gekürt
(Hannover) - Spektakulärer Auftakt bei den Deutschen Meisterschaften Parallel Sprint Rudern im Rahmen der FINALS in Berlin. Vor vollen Rängen und bestem Sommerwetter haben sich Sarah Wibberenz (W1x), Torben Johannesen und Wolf-Niclas Schröder (M2-), Sylvia Pille-Steppat (PR1W1x) sowie Dominik Siemenroth und Miriam Federle (PR3Mix2x) den Deutschen Meistertitel gesichert.
Schon der Start unterhalb der Oberbaumbrücke war Anziehungspunkt für viele Zuschauer. Sobald die Ampel auf grün sprang, wurden die Sportlerinnen und Sportler quasi von den Fans an den Ufern über die 350 m Sprintdistanz getragen. Spannende Bord-an-Bord-Kämpfe und Fotofinishs sorgten für Gänsehautmomente an der historischen Stätte in der Hauptstadt.
Als erste Deutscher Meister über die Parallel-Sprintdistanz dürfen sich Torben Johannesen und Wolf-Niclas Schröder (RC Favorite Hammonia/RU Arkona Berlin) im Männer-Zweier ohne feiern lassen. Mit einer halben Länge Vorsprung setzten sie sich im großen Finale gegen Laurits Follert und Julian Garth (beide Crefelder RC) durch. Bronze ging an Matthes Schönherr und Olaf Roggensack (RC Potsdam/RC Tegel), die im kleinen Finale gegen Henry Hopmann und Leon Schandl (RC Hansa v. 1898 e.V. Dortmund/Bessel RC) gewannen. "Es hat echt Spaß gemacht, das ist eine wirklich coole Veranstaltung. Ist mal was anderes als über die 2.000. Auf jeden Fall auch wackliger", so Torben Johannesen nach dem Sieg.
"Nach den Vorläufen sind das die erwarteten Sieger. Torben und Wolf-Niclas haben es über alle Läufe am souveränsten gemacht. Bei dem schwierigen Gewässer ist es nicht so einfach. Insgesamt waren es alles sehr knappe Entscheidungen", so Bundestrainerin Sabine Tschäge.
Wibberenz vor Gutfleisch
Im Frauen-Einer setzte sich Sarah Wibberenz (RD Havel Brandenburg) gegen Lisa Gutfleisch (Heidelberger RK) durch. Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern) erkämpfte sich in ihrem letzten offiziellen Rennen gegen Nora Peuser (RU Arkona Berlin) die Bronzemedaille. "Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe mich eigentlich nie für eine Sprinterin gehalten. Es ist auch das erste Mal, dass ich das heute so gefahren bin, deshalb hat es mich schon überrascht. Ich konnte mich von Rennen zu Rennen steigern", so Wibberenz nach der Siegerehrung.
Thiele verabschiedet sich von der Leistungssportbühne
Für Annekatrin Thiele beginnt nach über 20 Jahren im Leistungssport nun ein neues Kapitel. "Ich bin schon zufrieden. Natürlich wäre es schön gewesen, im Finale zu rudern, aber das war heute alles sehr eng. Hier geht jetzt ein langer Lebensabschnitt zu Ende. Ich bin über 20 Jahre gerudert. Es ist schön, dass heute Familie, Freunde und langjährige Weggefährten hier sind", so Thiele, die nach dem Rennen mit einer Sektdusche überrascht wurde.
Im Finale des PR1W1x gewann Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) mit einer halben Länge vor Manuela Diening (RV Münster). "Es ist ein tolles Event, die kurze Strecke ist sehr zuschauerfreundlich und die Stimmung ist super hier. Über den Sieg freue ich mich natürlich sehr. Ich bin am Start immer etwas schneller, deshalb liegen mir kurze Strecken eigentlich auch besser", so Pille-Steppat.
Dominik Siemenroth und Miriam Federle (beide RTHC Bayer Leverkusen) sicherten sich den Titel im PR3Mix2x, Silber ging an Marc Lembeck und Julianne Benndorf (RTHC Bayer Leverkusen/Hallesche RV Böllberg). "Wir kannten unsere Konkurrenten ja schon aus dem Testrennen heute Morgen. Das Wasser ist etwas unbeständig hier durch den Schiffsverkehr, aber wir sind damit gut zurechtgekommen und konnten uns dann am Ende auch durchsetzen", freut sich Siemenroth.
"Gelungene Premiere"
"Die Premiere ist mehr als gelungen. Die Atmosphäre hier auf der City Spree entlang der East Side Gallery ist wirklich einmalig. Für die Sportlerinnen und Sportler in den hier gestarteten Bootsklassen sind die 350 m Sprint eher unüblich, aber man hat gesehen, dass alle mit Spaß bei der Sache sind. Ich freue mich schon auf den morgigen Tag", so Sportdirektor Mario Woldt nach dem ersten Finaltag.
Auch Para-Bundestrainer Marc Stallberg ist begeistert. "Das ist ein tolles Event mit wirklich schöner Atmosphäre. Alle packen hier mit an. Das war wirklich schön zu sehen, wie die Jungs vom Deutschland-Achter unseren Sportlerinnen und Sportlern hier geholfen haben, da die Barrierefreiheit hier nicht so gegeben ist. Das Ergebnis im Para-Frauen-Einer ist nicht überraschend, Sylvia ist schon immer startschnell gewesen. Überraschender war der Sieg von Dominik und Miriam. Sonst waren immer Marc und Juliane vorne, aber die konnten es hier nicht so umsetzen."
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Deutscher Ruderverband e.V.
Judith Garbe, Referentin Öffentlichkeitsarbeit
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