Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Erste bundesweite Warnstreikwelle in der Metallindustrie

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall hat am 8. April die erste bundesweite Warnstreikwelle in der diesjährigen Tarifrunde gestartet. Mehr als 44 000 Beschäftigte haben nach Gewerkschaftsangaben insgesamt zwischen Schleswig-Holstein und Bayern, in West- und Ostdeutschland, meist ein bis zwei Stunden die Arbeit niedergelegt.

Zu massiven Protesten mit insgesamt 24 000 Teilnehmern kam es in Baden-Württemberg, wo Metall-Arbeitgeber und IG Metall zur 5. Verhandlungsrunde in Ludwigsburg zusammentrafen. Allein 15 000 DaimlerChrysler-Arbeiter des Werkes Sindelfingen traten 3 Stunden in einen Warnstreik, um vor dem Werkstor auf einer Kundgebung für ihre Tarifforderungen zu demonstrieren. In Ludwigsburg demonstrierten knapp 3000 Metaller, überwiegend Auszubildende, vor dem Verhandlungslokal. Außerdem gab es Warnstreiks in Langenburg, Ulm, Freiburg, Esslingen und Mannheim.

Mit einer Kundgebung bei MAN-Nutzfahrzeugen in München hat die IG Metall in Bayern in der zweiten Woche die Warnstreiks fortgeführt. Bis zum frühen Nachmittag legten rund 8 000 Arbeitnehmer kurzfristig die Arbeit nieder. Betroffen waren außer MAN-Nutzfahrzeuge in München, Nürnberg und Penzberg auch Augsburg (Firma KUKA) und Regensburg (Alstom und Toshiba). Weitere Warnstreiks gab es in Coburg (Kaeser), Neustadt a.d.Donau (Behr), Marktoberdorf (Rösle), Füssen (Sinterstahl) und in München (Voith).

In Norddeutschland (IG Metall-Bezirk Küste) haben insgesamt 4 500 Beschäftigte aus 8 Betrieben kurzfristig gestreikt. Die Schwerpunkte lagen in Kiel, wo etwa 1 400 Beschäftigte der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) über 3 Stunden die Arbeit niederlegten. Auf der Peene-Werft in Wolgast haben 550 Arbeitnehmer für 2 Stunden die Arbeit niedergelegt und auf der Volkswerft in Stralsund waren es 950 Beschäftigte. Weitere Warnstreiks gab es bei Siemens&Hinsch in Itzehoe und in Neubrandenburg.

In Thüringen streikten zu Beginn der 4.Verhandlungsrunde insgesamt 3 000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus 10 Betrieben kurzfristig. In der Nacht hatten bereits 500 Beschäftigte des Opel-Werks in Eisenach die Arbeit niedergelegt. Weitere Warnstreiks gab es in Erfurt (Siemens und Alcatel), in Saalfeld (Trumpf-Medizin, Betrieb des Verhandlungsführers der Arbeitgeberseite) und in Jena (Carl Zeiss Jena GmbH). Im Saarland streikten kurzfristig 3 000 Beschäftigte der Ford-Werke, Saarlouis. In Hessen waren es 500 Metaller aus 3 Betrieben in Lampertheim und bei MAN Roland, Mainhausen.

Mehr als 1 000 Warnstreikteilnehmer demonstrierten in Berlin-Spandau gegen das Zwei- Prozent-Angebot der Arbeitgeber. Die Warnstreikenden waren Beschäftigte der Osram-Werke und von BMW. In Nordrhein-Westfalen protestierten 220 Beschäftigte der Firma Zwilling J.A. Henkels in Solingen. In NRW und Niedersachsen werden größere Aktionen ab 9. April stattfinden.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: