Erstaunen über das Vorpreschen der KBV
(Berlin) Mit Verwunderung reagiert der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands auf ein Schreiben, das die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gemeinsam mit der Barmer Ersatzkasse und dem AOK-Bundesverband am 15.04.2005 an Gesundheits- und Sozialpolitiker in Berlin gerichtet hat.
Die Vorstände formulieren darin ihre gemeinsame Auffassung zum milliardenschweren morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA).
Ich bin erstaunt über dieses Vorpreschen der Befürworter des Morbi-RSA. Hier wird a priori eine Allianz geschaffen, die die Mehrzahl der anderen Kassen vor vollendete Tatsachen stellt, betont der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Maximilian Zollner.
Hiermit werde ein Präjudiz geschaffen, ohne dass erkennbar sei, dass die KBV zum jetzigen Zeitpunkt als Interessenvertretung unter den niedergelassenen Ärzten Konsens geschaffen habe. Mit Blick auf die Vertreterversammlung am 2. Mai 2005 in Berlin verwundere dieses Vorgehen umso mehr, so Dr. Zollner.
Angesichts der durch Krankenkassen ausgelösten vielfältigen Fehlsteuerungen im Gesundheitswesen der Vergangenheit und der ambivalenten Erfahrungen mit den so genannten Hausarztverträgen warnt der NAV-Virchow-Bund vor einer von Kassen indoktrinierten Versorgung der Patienten.
Er fordert die KBV auf, sicherzustellen, dass bei Einführung des morbiditätsorientierten RSA im Interesse der Patienten ärztlicher Sachverstand Leitbild der Entscheidungen bleibt und bei den behandelnden niedergelassenen Ärzten eine morbiditätsorientierte Vergütung auch tatsächlich ankommt.
Quelle und Kontaktadresse:
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