Erst Praktikant, jetzt Global Player / BDL-DBV-Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche
(Berlin) - "Zukunft in der Landwirtschaft hat nur, wer sich auf neue Entwicklungen einstellt, sich informiert und beständig weiterbildet. Wenn dann noch Innovationsgeist und Offenheit, politisches Interesse und der Mut, sein eigenes Ding zu machen hinzukommen, sind wir beim Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche", sagt Kathrin Muus, die stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. Denn dort ist Stefan Dürr, Agrarsuperstar aus dem Odenwald und Russlands größter Milchproduzent, zu Gast.
"Mit ihm wollen wir weniger zurück, als vielmehr nach vorn schauen, um Chancen für Junglandwirte auf internationalen Märkten und die Rolle der Politik zu diskutieren", sagt die junge Frau, die den Junglandwirtekongress moderieren wird. Gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) lädt der BDL am 22. Januar um 13 Uhr dazu junge Landwirte und Landwirtinnen ein.
Unter dem Motto "Unendliche Weiten - Zwischen Politik und Landwirtschaft" werden sie den DBV-Präsidenten Joachim Rukwied und die BDL-Bundesvorsitzende Nina Sehnke erleben, bevor sie mit Stefan Dürr über Zukunft und internationale Beziehungen diskutieren. Der Landwirt gilt mit etwa 260.000 Hektar Bewirtschaftungsfläche als größter Agrarunternehmer Russlands und bekam 2014 von Präsident Putin die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Die von Dürr gegründete Ekosem-Agrar GmbH mit Sitz in Walldorf ist die deutsche Holdinggesellschaft der russischen EkoNiva Gruppe.
Was heute als imposantes Unternehmerimperium glänzt, begann Ende der 80er Jahre mit dem Verlust des Familienhofes. Doch der damals 25-jährige Stefan Dürr ließ sich die Liebe zur Landwirtschaft nicht austreiben. Mit dem DBV-Praktikantenaustausch ging er nach der Wende ins sozialistisch geprägte Russland und baute dort Anfang 2000 aus den schwächsten Betrieben der Region sein Unternehmen auf.
Dürr, der bei der Annäherung von Ost und West viel bewegt hat, bekam für seinen Einsatz um die deutsch-russischen Beziehungen 2009 von der Bundesrepublik Deutschland sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen. Am bekanntesten ist er allerdings dafür geworden, dass er dem russischen Präsidenten Putin im Ukrainekonflikt zu Gegensanktionen gegenüber der Europäischen Union riet.
"Dazu kann man stehen, wie man will. Doch sein Beispiel zeigt, dass die Liebe zur Landwirtschaft großes Potenzial hat und sich auch ohne Familienbetrieb in der Hinterhand etwas Neues und Großes gründen lässt. Das macht Mut", so die BDL-Bundesvorsitzende Nina Sehnke, und ist eine Inspiration auch für ihren Verband. Denn der BDL setzt sich als größte Interessenvertretung von Junglandwirten in Deutschland für die erfolgreiche Neugründung und Hofübergabe in der Landwirtschaft ein.
Die junge Fachfrau freut sich auf eine spannende politische und fachliche Debatte, die zeigt, dass jeder und jede Einzelne die eigene landwirtschaftliche Zukunft gestalten kann. "Wir alle wissen: Fachwissen allein reicht nicht. Unternehmerisches Denken und Handeln und die Mitwirkung an der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen sind mehr denn je gefragt. Und da sind wir wieder bei Stefan Dürr und unserem Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche", sagt die BDL-Bundesvorsitzende: Denn der biete nicht nur einen Blick über den Tellerrand, sondern sei auch ein guter Anfang.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)
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