Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Erneuter Verstoß gegen die Pressefreiheit in der Türkei

(Bonn) - Die Verhaftung des freien Journalisten Azad Baris am Donnerstag vergangener Woche im kurdischen Teil der Türkei wirft nach Auffassung des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) erneut ein bedenkliches Licht auf die Situation der Pressefreiheit in der Türkei. „Die Verhaftung ist ein weiterer Beleg dafür, dass in der Türkei im Hinblick auf ungehinderte journalistische Berichterstattung nach wie vor Zustände herrschen, die nicht dem EU-Level entsprechen“, sagte der DJV-Vorsitzende Prof. Siegfried Weischenberg.

Baris, der unter anderem für den deutschen Sender Arte arbeitet, war am 19. März nach Diyarbakir gereist, um die kurdischen Neujahrsfeiern zu besuchen. Auf dem Flughafen in Diyarbakir war Baris am 22. März von der türkischen Anti- Terror-Polizei verhaftet worden. Als Grund der Verhaftung wurde das Fotografieren der Teilnehmer des türkischen Neujahrsfestes angegeben. Die türkische Polizei verweigerte dem Anwalt von Baris zunächst jeglichen Zugang zu seinem Mandanten mit dem Hinweis auf eine viertägige Besuchssperre. Bereits in der Vergangenheit waren Journalisten in kurdischen Gebieten in der Türkei immer wieder von der türkischen Polizei an ihrer journalistischen Arbeit gehindert worden.

Nach letzten Informationen seines Anwalts sowie des Auswärtigen Amtes soll Baris in den nächsten Stunden wieder freigelassen werden. Weischenberg forderte die türkische Regierung auf, solche polizeilichen Willkürakte gegenüber Journalisten künftig zu unterbinden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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