Erneute Überraschung der Gesundheitsreform: Kassen zahlen nicht für Brillenbestimmung beim Augenoptiker
(Düsseldorf) - Die Gesundheitsreform ist um eine Überraschung reicher: Der zuständige IKK-Bundesverband hat gegenüber dem Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) am 13. Januar erklärt, dass die Bestimmung der Brillengläser künftig nur bei Augenärzten übernommen wird, nicht aber bei Augenoptikern.
"Das widerspricht in eklatanter Weise der bisherigen Praxis, wonach diese Leistung sowohl bei Augenoptikern als auch bei Augenärzten von den Kassen übernommen wurden", unterstreicht ZVA-Präsident Thomas Nosch. Nach Angaben des Verbandes wurden bereits vor der Gesundheitsreform mehr als die Hälfte aller in Deutschland abgegebenen Brillen direkt vom Augenoptiker bestimmt. Bereits seit 30 Jahren konnten die Augenoptiker diese Leistung mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Auch nahezu alle privaten Krankenversicherungen erstatten eine Brillenglasbestimmung vom Augenoptiker.
"Das ist ein weiteres Beispiel für die Konfusion dieser Gesundheitsreform", kritisiert Thomas Nosch. Die so oft proklamierte Selbstverantwortung der Versicherten und der gewünschte Wettbewerb im Gesundheitswesen würde ad absurdum geführt. Der ZVA prüft nun, ob und wie er sich hinsichtlich dieser neuen Regelung verhalten wird.
Weitere Informationen sollen auf der Pressekonferenz aus Anlass der internationalen Augenoptikmesse "OPTI" am 15. Januar 2004 in München bekannt gegeben werden.
Hinweis: Pressekonferenz anläßlich der Augenoptikmesse "OPTI" in München am Donnerstag, 15. Januar 2004, 11:00 Uhr, Haus der Bayerischen Wirtschaft (Bayernsaal), Max-Joseph-Str. 5, Gesprächspartner u. a.: Randolf Rodenstock, Vorsitzender des Industrieverbandes Spectaris, Thomas Nosch, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA).)
Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt:
Stefan Diepenbrock
Zentralverband der Augenoptiker
Alexanderstr. 25 a, 40210 Düsseldorf
Telefon: 0211/8632350, Telefax: 0211/86323535