Pressemitteilung | Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

Erneuerbare senken die Energiekosten – der Ausbau muss weitergehen!

(Berlin) - Eine Kurzanalyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat jüngst die Auswirkungen der Erneuerbaren Energien auf den Strompreis in Deutschland betrachtet und kommt zu dem Ergebnis, dass allein die Windenergie an Land den Börsenstrompreis im Jahr 2024 im Jahresdurchschnitt um 3,9 Cent je Kilowattstunde gesenkt hat: Statt ca. 11,8 Cent kostete eine Kilowattstunde ca. 7,9 ct/kWh. Photovoltaik trägt ebenfalls erheblich zur Senkung des Börsenstrompreises bei. Der Thinktank Ember hat zudem diese Woche berichtet, dass Deutschland ohne den Ausbau der Wind- und Solarenergie in den letzten fünf Jahren zusätzlich 12,5 Milliarden Euro für den Import fossiler Brennstoffe ausgegeben hätte. Der BEE setzt darauf, dass die neue Bundesregierung den Schwung der alten Regierung für den Ausbau von Wind- und Solarenergie aufnimmt und die günstigen Gestehungskosten nutzt, um Haushalte und Industrie weiter zu entlasten.

„Der Ampel-Regierung ist es gelungen, Windenergie und Photovoltaik (PV) wieder zu entfesseln. Der Gesamtanteil der Erneuerbaren Energien im Stromsektor liegt bei knapp 60 Prozent. Damit sanken die CO₂-Emissionen, die Strompreise und Verbraucherinnen und Verbraucher wurden entlastet. Nun sollten Haushalte und Unternehmen von der strompreissenkenden Wirkung der Erneuerbaren noch stärker profitieren, und der Strommarkt muss an die Bedürfnisse der systemsetzenden Erneuerbaren angepasst werden. Dafür müssen neben PV und Wind auch Flexibilitäten auf allen Ebenen entfesselt werden“, fordert BEE-Präsidentin Simone Peter.

Es brauche eine Flexibilitätsstrategie, die flexibel steuerbare Leistung anreizt, systemdienliches Verhalten belohnt und Speicher sowie Sektorenkopplung von Hemmnissen befreit. „Wir können erzeugerseitig bis zum Jahr 2030 rund 38 Gigawatt (GW) zusätzliche erneuerbare Leistung mit Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, grüner Kraft-Wärme-Kopplung und Speichern schaffen – bis 2045 sogar bis zu 100 GW. Hinzu kommen der Roll-out der Verbraucher- und Speicherflexibilität mit Wärmepumpen und E-Autos, dynamischen Stromtarifen und variablen Netzentgelten, Energy Sharing und Bürgerbeteiligungsmodellen, von denen Bürgerinnen und Bürger vor Ort profitieren. Der Abbau regulatorischer Hemmnisse für den Eigenverbrauch bzw. die Direktbelieferung von erneuerbarem Strom an Unternehmen, Industrie und Gewerbe hilft der Wirtschaft direkt – ebenso wie die Absenkung der Stromsteuer auf das EU-Minimum für alle. So werden Wirtschaft und Industrie gestützt und Haushalte entlastet“, so Peter.

Die Grundzüge der Gesetzgebung und Fördersystematik für die Wärmewende, die in dieser Legislaturperiode erarbeitet wurden, bilden weitere Leitplanken für die Ablösung fossiler Energieträger. „Neue Vorschläge zum CO₂-Preis können gut hiermit verbunden werden. Marktanreize, Ordnungsrecht und Förderung bringen den Wärmewende-Boom mit Wärmepumpen, Biomasse, Solar- und Geothermie in Gebäuden und Netzen voran – ein Wandel, von dem ebenfalls alle profitieren. Denn wer jetzt noch auf fossile Technologien setzt, droht in eine Kostenfalle zu geraten. Unsanierte Gebäude mit alten Heizungen sind heute schon ein Kostenrisiko für Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter“, so Peter abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Adrian Röhrig, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, EUREF-Campus 16, 10829 Berlin, Telefon: 030 27581700

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