Ernährung 2016: Ernährungsmedizin gemeinsam bewegen / Interdisziplinärer Austausch mit rund 1.200 Teilnehmern in Dresden
(Bonn) - Warum wird der eine krank und bleibt der andere gesund? Wie arbeiten Kompetenzcluster oder: Wie können Smartphone und neue Technologien dazu beitragen, Menschen in der Balance aus Essen, Genuss und Bewegung zu unterstützen? Antworten gibt es in Dresden. In zehn Veranstaltungen spannt der VDOE den thematischen Bogen zwischen Ernährungsforschung und neuen Ansätzen in der Verbraucherkommunikation. Der BerufsVerband ist zum vierten Mal Partner der Dreiländertagung, die mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM), deren Partnergesellschaften in der Schweiz und Österreich, sowie dem Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e.V. (BDEM) vom 9.-11. Juni 2016 durchgeführt wird. Auf dem Programm stehen das wissenschaftliche Update und der Austausch aus der Praxis, z. B. zu Entwicklungen in der Nephrologie. Gemeinsames strukturpolitisches Ziel ist die strukturelle Verankerung interdisziplinärer Ernährungsteams in Klinik und ambulant.
"Der Zuspruch der Besucher bestätigt den Ansatz der gemeinsamen Dreiländertagung", freut sich Kerstin Wriedt, Vorsitzende des Vorstands des VDOE. Neben dem umfangreichen inhaltlichen Angebot ist die Tagung für den BerufsVerband auch Anlass, berufspolitische Fragestellungen in die Hände neu berufener Gremien zu geben. Weiterer Höhepunkt ist die Verleihung der OECOTROPHICA-Preise, die in diesem Jahr zum 20. Mal herausragende wissenschaftliche Arbeiten in den Bereichen Humanernährung sowie Ernährungsverhaltens- und Konsumforschung auszeichnen.
Arbeitsgruppe Mangelernährung nimmt Arbeit auf
Rund 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Mangelernährung. Risikogruppen sind insbesondere Alte und chronisch Kranke. Der mangelhafte Ernährungsstatus verstärkt alters- oder krankheitsbedingte Einschränkungen. Die Lebensqualität und auch die Prognose der Betroffenen verschlechtern sich, wenn nicht eine qualifizierte Ernährungstherapie eingreift. Das setzt frühzeitiges Erkennen voraus. Auf der Pressekonferenz sprechen sich die Tagungspartner für ein obligates Screening auf Mangelernährung und die strukturelle Verankerung interdisziplinärer Ernährungsteams in Klinik und ambulant aus. Ein gemeinsames Maßnahmenpaket ist auf dem Weg, um strukturpolitische Prozesse mit zu gestalten. "Wir wollen multiprofessionelle ernährungstherapeutische Behandlungskonzepte als festen Bestandteil in den Versorgungsstrukturen etablieren. Qualifizierte Ernährungstherapeuten sind hier unverzichtbar", so Ingrid Acker, stellvertretende VDOE-Vorstandsvorsitzende. "Gleichzeitig setzen wir uns für eine angemessene Erstattung der Ernährungstherapie durch die Kostenträger ein", erklärt Acker. Unterstützend hat der VDOE eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die im Rahmen der Ernährung 2016 erstmals zusammentritt.
Kick-off für den Arbeitskreis "Betriebliche Gesundheitsförderung"
Die "Ernährung 2016" ist Plattform für den Kick-off eines Arbeitskreises Betriebliche Gesundheitsförderung mit dem Schwerpunkt Ernährung (AK BGM). "Am Arbeitsplatz ergeben sich wichtige Gestaltungsaufgaben, sowohl in der Ernährungsbildung von Beschäftigten, als auch in der Bereitstellung eines gesundheitsförderlichen Verpflegungsangebots", erklärt Prof. Dr. Anne Flothow von der HAW Hamburg, die den Arbeitskreis aufbauen und leiten wird. Die weiteren Teilnehmerinnen kommen aus Forschung und Praxis sowie aus den Reihen der Kostenträger. Die gemeinsam verfolgten Ziele und Aufgaben werden im Rahmen der ersten Sitzung in Dresden verabschiedet. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis, um die Aktivitäten des Verbands in diesem großen und heterogenen Arbeitsfeld zu fokussieren", so Kerstin Wriedt, Vorsitzende des VDOE-Vorstands.
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BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE)
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