Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Ermittlungen gegen Hansa-Bavaria Wohnungsbaugenossenschaft eingestellt / Verbraucherzentrale Sachsen bewertet Angebot weiter kritisch

(Leipzig) - Im September 2006 informierte die Verbraucherzentrale Sachsen, dass die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen die Verantwortlichen der Hansa-Bavaria Wohnungsbaugenossenschaft eG (Rödermark) wegen des Verdachtes des Kapitalanlagebetruges ermittelt. Am 23. Februar 2007 teilte der zuständige Staatsanwalt mit, dass dieses Verfahren eingestellt wird. Unabhängig davon, dass hinsichtlich der Aktivitäten des Vorstandes momentan keine strafrechtliche Relevanz festgestellt wurde, sieht die Verbraucherzentrale Sachsen Beteiligungen an dieser Genossenschaft aus der Sicht von Kleinanlegern weiter kritisch.

„Die Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen macht aus dem Beteiligungsangebot keine sichere Geldanlage“, informiert Andrea Hoffmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Bei Genossenschaftsbeteiligungen außerhalb des Bankenbereichs handelt es sich um den so genannten Grauen Kapitalmarkt, der keiner staatlichen Kontrolle unterliegt. Anleger gehen bei solchen Investitionen im Insolvenzfall der Gesellschaft ein hohes Verlustrisiko ein. Im schlimmsten Fall drohen nicht nur der Totalverlust des investierten Geldes, sondern eventuell sogar noch Nachzahlungen. Eine solche Regelung findet sich auch in der Satzung der Hansa-Bavaria: „Die Generalversammlung, als höchstes Organ der Genossenschaft, kann im Falle der Liquidation beschließen, dass die Mitglieder, soweit es zur Deckung eines Fehlbetrages erforderlich ist, zu weiteren Einzahlungen auf den Geschäftsanteil verpflichtet sind, soweit sie diesen noch nicht voll eingezahlt haben.“

Mitglieder der Hansa-Bavaria Wohnungsbaugenossenschaft eG können sich in der Verbraucherzentrale Sachsen zu ihren Widerrufs- und Kündigungsrechten beraten lassen. Im Vorfeld der Entscheidung, sich eventuell an einer Genossenschaft finanziell zu beteiligen, empfiehlt die Finanzexpertin das in allen Beratungseinrichtungen kostenlos erhältliche Faltblatt „Beteiligung an Genossenschaften.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V. Pressestelle Brühl 34-38, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826

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