Erlöse aus Verkauf von Telekom-Aktien für Breitbandausbau nutzen / VATM: Volkswirtschaftlicher Nutzen wäre enorm
(Köln) - Die Bundesregierung soll laut Presseberichten aktuell Überlegungen anstellen, sich von einem Teil ihrer Aktien unter anderem an der Deutschen Telekom zu trennen. Weitere Privatisierungsschritte würden sorgfältig geprüft, heißt es mit Blick auf den Beteiligungsbericht des Bundesfinanzministeriums. "Wir würden ein solches Vorgehen klar begrüßen", sagt VATM-Präsident Martin Witt. Auch der Bundesrechnungshof und renommierte Wissenschaftler hatten sich in der Vergangenheit bereits mehrfach hierfür ausgesprochen. Momentan hält der Bund noch 31,7 Prozent am Ex-Monopolisten, davon 14,3 Prozent direkt und 17,4 Prozent über die Staatsbank KfW.
Aus Sicht des VATM wäre der Verkauf der Telekom-Anteile ein wichtiger und überfälliger Schritt - auch im Sinne der Neutralität und eines klaren Bekenntnisses zum TK-Wettbewerb in Deutschland. Denn es ist problematisch, wenn der Bund auf der einen Seite die Wettbewerbsspielregeln setzt, auf der anderen Seite aber gleichzeitig als mit den KfW-Anteilen größter Einzelaktionär auf die Dividende des Ex-Monopolisten Telekom angewiesen ist.
Auch der renommierte Telekommunikationsexperte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott hatte sich bereits in der Vergangenheit für einen Verkauf der Telekom-Anteile - und eine Nutzung dieser Gelder für den Breitband-Ausbau insbesondere in ländlichen und unterversorgten Gebieten - ausgesprochen. Gerpott hält den Einsatz der durch einen solchen Verkauf erzielbaren Erlöse in Höhe von bis zu 18 Milliarden Euro für den Breitbandausbau trotz einer kurzfristigen Vermögensminderung beim Bund für gerechtfertigt, da diese durch eine überproportionale Steigerung der gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt in Form von Wirtschaftswachstum und Verbesserung der Lebensqualität mehr als ausgeglichen werden dürfte.
"Sollte es einen Verkauf von Telekom-Aktien des Bundes geben, sollte der Erlös in den Breitbandausbau fließen - und zwar sowohl in den Festnetz- als auch den Mobilfunkbereich", unterstreicht VATM-Präsident Witt.
Die Wettbewerber der Telekom in Deutschland tragen mit 3,6 Milliarden Euro in 2014 wie seit vielen Jahren mehr als die Hälfte der Investitionen. Seit der Marktliberalisierung haben sie 61,9 Milliarden Euro investiert.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM), Hauptgeschäftsstelle
Corinna Keim, Leiterin, Kommunikation und Presse
Frankenwerft 35, 50667 Köln
Telefon: (0221) 3767725, Fax: (0221) 3767726
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Bundesnetzagentur will "Regulierung light" für den Glasfasermarkt / VATM: Starker Markt und starker Wettbewerb für Verbraucher:innen und deutsche Wirtschaft statt schwacher Regulierung
- VATM-Mitgliederversammlung: Wichtige Weichenstellungen für den Verband
- VATM als Partner auf der Kongressmesse ANGA COM 2022