Erhöhung des Bürgergelds: vbw sieht falsches Signal und verweist auf das Lohnabstandsgebot / Brossardt: "Keine Anreize für dauerhafte Alimentierung setzen"
(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes um durchschnittlich zwölf Prozent zum Jahreswechsel kritisch und warnt vor einer Abkehr vom Prinzip des aktivierenden Sozialstaats. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt kommentiert: "Durch die Erhöhung des Bürgergelds gerät das Lohnabstandsgebot immer mehr ins Wanken. Wir riskieren, dass es sich nicht mehr lohnt zu arbeiten, da das Transfereinkommen über das Bürgergeld und weiterer Sozialleistungen höher ausfällt als der Lohn aus eigener Arbeit. Das muss dringend verhindert werden."
Nach Brossardts Worten gilt es, gerade mit Blick auf die wachsenden Fachkräfteengpässe, Menschen nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren und zu halten. "Das neu geschaffen Bürgergeld darf nicht dazu führen, dass die Integration in Arbeit erschwert wird und Anreize gesetzt werden, dauerhaft im Leistungsbezug zu verharren. Wir fordern daher von der Bundesregierung, die Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen wieder in den Fokus zu nehmen. Außerdem muss die Ampel-Koalition dringend sicherstellen, dass die Ausweitung verschiedener Sozialtransfers nicht dazu führt, dass der Arbeitsanreiz sinkt. Andernfalls kommen wir immer stärker in eine Alimentationsspirale des Bürgergelds."
Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer
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