Ergebnisse der unabhängigen Patienten- und Verbraucherinformation liegen vor
(Essen) - Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen haben am 11. Februar den Abschlussbericht des Modellvorhabens Förderung von Einrichtungen zur Verbraucher- und Patientenberatung veröffentlicht. Der Bericht habe gezeigt, dass die unabhängige Verbraucher- und Patienteninformation für den Nutzer noch nicht ausreichend transparent sei. Angesichts des erheblich gewachsenen Beratungs- und Informationsangebotes müssen Doppel- und Mehrfachangebote bei der unabhängigen Patientenberatung unter allen Umständen vermieden werden, so die Spitzenverbände. Ziel müsse es sein, integrierte Strukturen bei der Patientenberatung weiter zu entwickeln. Eine wesentliche Aufgabe werde dabei auch die Qualitätsentwicklung sein.
Die Ergebnisse des Berichtes zeigten, das die künftige Förderung auf wenige Projekte, Themen und Inhalte konzentriert werden müssten, betonten die Spitzenverbände. Dazu sind noch weitere Erkenntnisse zur Verbraucher- und Patientenberatung erforderlich, insbesondere zur Frage, ob bei den Versicherten angesichts der bestehenden umfangreichen Beratungs- und Informationsangebote von gesetzlichen Krankenkassen, Ärzten und Selbsthilfe überhaupt Bedarf an weiteren Angeboten besteht. Zudem müsse geklärt werden, welche Stellung die unabhängigen Beratungseinrichtungen in der Gesamtlandschaft der Patientenberatung haben könnten. Die Spitzenverbände fordern daher mehr öffentlich geförderte Forschung auf dem Gebiet der Patientenberatung und systematische Vergleiche mit den Angeboten anderer Länder. Es sei auch Aufgabe der Politik, den Informations- und Beratungsbedarf, der nicht nur das Gesundheitswesen berühre und nicht nur von gesetzlich Versicherten nachgefragt werde, einer gesamtgesellschaftlichen Lösung zuzuführen.
Der Gesetzgeber hat die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der Gesundheitsreform 2000 dazu verpflichtet, unabhängige Einrichtungen zur Patienten- und Verbraucherberatung als Ergänzung der vielfältigen Angebote der gesetzlichen Krankenkassen mit jährlich 5,113 Mio. Euro zu fördern und diese Modellvorhaben wissenschaftlich zu begleiten. Der jetzt vorgelegte Bericht des beauftragten Wissenschaftlerteams der Universität Bielefeld und der Medizinischen Hochschule Hannover enthält die Ergebnisse der zweieinhalbjährigen Evaluation der von den Spitzenverbänden geförderten Modellprojekte.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK), Bundesverband
Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen
Telefon: 0201/179-01, Telefax: 0201/179-1000
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Entscheiden nun Ämter über Sozialpolitik? / BKK für umfassende Reform des "Morbi-RSA"
- Drei von Fünf konsultieren Hausarzt vor Überweisung / Versorgungszentren beliebt, in vielen Regionen allerdings (noch) keine Alternative zum niedergelassenen Arzt
- Finanzierung der Krankenkassen muss auf solide Basis gestellt werden / Gesundheitsfonds ist mit rund 10 Milliarden unterfinanziert