Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Ergebnisse der DIHT-Saisonumfrage Tourismus

(Berlin) - Bei dem Strukturwandel im Tourismus hinken die kleinen Unternehmen der Branche hinterher. Während große Betriebe strategische Allianzen eingehen oder Synergien durch den Anschluss an Hotelketten nutzen, haben die kleineren Unternehmen vielfach die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt. Zunehmend entdecken aber auch sie die Vorteile von Kooperationen. Sie reagieren damit auf den wachsenden Wettbewerbsdruck und die gestiegenen Ansprüche der Gäste. Die vielfältigen Kundenwünsche sind besonders für kleine Betriebe mit begrenztem Leistungsangebot schwer zu erfüllen - Einzelkämpfer haben nur noch als Spezialisten in der Nische eine Chance. Dies ist das Ergebnis der traditionellen Saisonumfrage Tourismus des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), in der das Kooperationsverhalten und die Nutzung von Marketingmedien bei 1.250 gastgewerblichen Betrieben untersucht wurde: 86 Prozent der befragten Betriebe im Beherbergungssektor und 75 Prozent der Gastronomiebetriebe kooperieren in unterschiedlicher Intensität. Häufigster Kooperationspartner für den Beherbergungssektor ist der örtliche Tourismusverband/-verein (71 Prozent), gefolgt von dem regionalen Tourismusverband (54 Prozent). Fast jeder dritte Beherbergungsbetrieb sucht eine Zusammenarbeit mit mehreren Mitbewerbern. Im Gaststättengewerbe ist die Kooperationsbereitschaft etwas schwächer ausgeprägt als im Beherbergungssektor. 55 Prozent der Gastronomiebetriebe kooperieren mit dem örtlichen Tourismusverband/-verein, 39 Prozent mit dem regionalen Tourismusverband. Jeder fünfte Gaststättenbetrieb arbeitet mit mehreren Mitbewerbern zusammen.

Die Unternehmen wurden weiter gefragt, welche Medien sie für ihre Marketingarbeit einsetzen. Besonders positiv für die Tourismusbranche ist die im Vergleich zu anderen Dienstleistungssparten hohe Nutzung des Mediums Internet. So geben fast drei Viertel der befragten Beherbergungsbetriebe an, einen eigenen Internetauftritt im Marketing einzusetzen. In der Gastronomie sind etwas mehr als die Hälfte der befragten Betriebe im Internet präsent. Nach wie vor dominiert jedoch der eigene Hausprospekt die Werbeanstrengungen: 90 Prozent der Beherbergungsbetriebe und 75 Prozent der Gaststättenbetriebe setzen einen Prospekt ein. Ein Großteil der Betriebe ergänzt das eigene Printmedium durch einen Regionalprospekt aus der Tourismusdestination. Bisher schwach verbreitet bei den kleinen und mittelständischen Betrieben im Gastgewerbe ist die Nutzung eines Callcenters. Allgemein gilt, dass die Nutzung der Neuen Medien bei gastgewerblichen Betrieben stark größenabhängig ist.

Bei der noch laufenden Wintersaison haben Beherbergungssektor und Gastronomie unterschiedliche Entwicklungen verzeichnet: Während die Hotellerie im dritten Winter in Folge über eine positive Geschäftslage berichtet, rutscht der Gaststättensektor nach kurzem Lichtblick im letzten Winter wieder ins Minus. Das Beschäftigungsniveau wird im Beherbergungsgewerbe knapp gehalten, in der Gastronomie sind Anpassungen nach unten unausweichlich. Besonders bei kleineren gastronomischen Betrieben ist die Lage angespannt. Die gestiegene Abgabenlast führt insbesondere im Beherbergungssektor zu Preissteigerungen.

Die gegenläufige Geschäftsentwicklung im Gastgewerbe spiegelt sich auch in den Investitionen der Unternehmen wider. Fast jeder vierte Beherbergungsbetrieb steigert seine Investitionen; der höchste Wert seit fünf Jahren. Erstmalig dominieren bei den Investitionsplanungen wieder die Modernisierungs- und Rationalisierungsinvestitionen, gefolgt von Ersatzbeschaffungen und deutlich wachsenden Kapazitätserweiterungen. Umweltfreundliche Investitionen werden zurückgestellt. Dagegen investiert das Gaststättengewerbe deutlich weniger: Mehr als ein Drittel der Betriebe wird im Winter keine Investitionen tätigen. Nur ein kleiner Teil der Gastronomiebetriebe wird seine Investitionen steigern. Kapazitätserweiterungen spielen dabei für jeden fünften Betrieb wieder eine wichtige Rolle (Vorjahr 8 Prozent); Modernisierung und Rationalisierung bleiben jedoch hier das Hauptmotiv.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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