Pressemitteilung | MVFP Medienverband der Freien Presse e.V.

Erfolgreicher Wandel der Verlage benötigt faire Spielregeln / Jahrespressekonferenz des VDZ zur Lage der Zeitschriften 2011/2012

(Berlin) - Den Zeitschriftenverlagen geht es 2011 im zweiten Jahr hintereinander konjunkturell etwas besser: Der Umsatz steigt um 1,4 Prozent auf 7,0 Mrd. Euro und die Beschäftigung sogar um 2,0 Prozent auf 33.000 Mitarbeiter. Dies sind Eckwerte der neuen Herbstumfrage unter mehr als 100 Verlagen, die VDZ-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner auf der Jahrespressekonferenz des VDZ am 4.11.2011 vorgestellt hat. Für 2012 erwarten die Zeitschriftenverlage keinen konjunkturellen Rückgang, aber ein etwas schwächeres Wachstum als 2011. Eine Rückkehr auf das Umsatz-Niveau von 2008 ist nicht in Sicht.

"Im Wettbewerb gerade auch mit neuen Anbietern entwickeln sich die Verlage strukturell zu hochkomplexen Medienhäusern", so Fürstner. Habe der Anteil von Anzeigen und Vertrieb 2010 zusammen noch bei rund 80 Prozent gelegen, werde er 2014 nur noch rund 70 Prozent ausmachen. Am stärksten - wenn auch auf niedrigem Niveau - werden die "mobilen Dienste" wachsen. Das internetbasierte Geschäft wird im Jahre 2014 demnach auf einen Anteil von 11 Prozent ansteigen, bei den Publikumszeitschriften sogar auf 15 Prozent.

Neben der Stabilisierung der Anzeigen und der Vertriebserlöse und dem Ausbau digitaler Geschäftsfelder mit redaktionellem Content wird die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern zu einem immer wichtigeren Thema. "Die Verlage müssen und wollen mehr tun, um den "War for Talents" zu gewinnen."

Fürstner mahnte faire Spielregeln für den Wettbewerb an, in dem sich die Verlage bewegen. "Verlagshäuser müssen bisweilen unter strengen und kostspieligen Vorgaben im Bereich der Anzeigen oder des Datenschutzes agieren, während es vor allem für die globalen Internet-Giganten weitgehend freie Bahn gibt". Die Marktmacht von Apple, Amazon, Facebook und Google sei mittlerweile so groß, dass in einigen Segmenten ein Marktversagen drohe. "Die Wettbewerbshüter und nötigenfalls auch die Politik sind gefordert, faire Rahmenbedingungen zu erhalten." Als weitere wichtige Rahmenbedingungen nannte Fürstner das Leistungsschutzrecht, die reduzierte Mehrwertsteuer für die technologieneutrale Presse und die Beschränkung der digitalen Expansion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (VDZ), Haus der Presse Peter Klotzki, Geschäftsführer, Presse und Kommunikation Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin Telefon: (030) 726298-0, Telefax: (030) 726298-103

NEWS TEILEN: