Erfolgreicher Projektabschluss DIN SPEC 6020 / Messverfahren zur Bewertung der Migration aus Papier, Karton und Pappe mit einer Barriere normiert
(Frankfurt am Main) - Fünf Verbände aus der Supply Chain für faserbasierte Verpackungslösungen für Lebensmittel haben sich zusammen mit zahlreichen weiteren Projektpartnern aus Industrie, Forschung und Prüfinstituten jüngst auf eine Methode zur "Prüfung von Papier, Karton und Pappe -- Bestimmung des Übergangs von Mineralölkohlenwasserstoffen aus Lebensmittel-Bedarfsgegenständen, die mit Altpapierstoffanteilen hergestellt werden" geeinigt, die im April in Form der DIN SPEC 5010 vom Beuth-Verlag veröffentlicht wurde.
Zu den Verbänden zählen der Verband Deutscher Papierfabriken e. V., der FFI Fachverband Faltschachtel-Industrie e. V., der VDW Verband der Wellpappen-Industrie e. V., die VPWP Vereinigung Pack- und Wellpappenpapiere e.V. und der BLL Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V..
Im Zusammenhang mit Lebensmittelverpackungen sind Mineralölkohlenwasserstoffe in den Fokus gerückt, nachdem 2009 festgestellt wurde, dass diese in Verpackungen aus recyceltem Karton oder Papier vorkommen können und auf Lebensmittel übergehen können. Als Hauptquelle der Kohlenwasserstoffe im Altpapier wurden mineralölhaltige Druckfarben identifiziert, die vor allem im Zeitungsdruck verwendet werden.
Mit der DIN SPEC 5010 wird nun ein standardisiertes Messverfahren zur Verfügung gestellt, mit dem Papiere, Kartons und Pappen, die mit Altpapierstoffanteilen hergestellt und mit einer integrierten Barriere ausgestattet sind, auf ihre Barriereleistung bewertet werden können. Dabei ist die Messmethode auf Papiere, Kartons und Pappen in unverarbeitetem Zustand (Bogen- und Rollenware) anwendbar, indem sich damit für die verschiedenen, am Markt erhältlichen Barrierekarton-Lösungen deren jeweilige Migrationswerte ermitteln lassen.
Die Hersteller solcher faserbasierter Papiere, Kartons und Pappen mit Barrierefunktion kennen die individuellen Verarbeitungsbedingungen für ihre Barriere-Produkte und geben entsprechende Informationen bspw. zu den Rillanforderungen und möglichen Packungskonstruktionen an ihre Kunden weiter. Dadurch ist es den Verarbeitern im Anschluss möglich, auf Basis der per DIN SPEC 5010 ermittelten Migrations-Werte für das unverarbeitete Material eine auf den konkreten Anwendungsfall bezogene Abschätzung der Migration aus der fertigen Verpackung im Rahmen ihrer Risikobewertung durchzuführen.
Die DIN SPEC 5010 kann ab sofort kostenfrei als PDF-Version in Deutsch und Englisch über den Beuth WebShop bezogen werden: https://www.beuth.de/de/technische-regel/din-spec-5010/288076852
Gemeinsame Pressemitteilung von
VDP Verband Deutscher Papierfabriken e. V.
FFI Fachverband Faltschachtel-Industrie e. V.,
VDW Verband der Wellpappen-Industrie e. V.
VPWP Vereinigung Pack- und Wellpappenpapiere
BLL Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI)
Dipl.-Verw.wiss. Christian Schiffers, Geschäftsführer
Kleine Hochstr. 8, 60313 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 890120, Fax: (069) 89012222