Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Erdgas und Öl treiben vbw Energiepreisindex weiter in die Höhe / Brossardt: "Steigerung von 41 Prozent seit Jahresbeginn belastet Aufschwung"

(München) - Anlässlich des Energieministertreffens der Länder in München warnt die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. vor kontinuierlich steigenden Energiepreisen. "Es war erwartbar, dass die Energiepreise nach dem coronabedingten Stillstand und mit dem beginnenden Aufschwung wieder steigen. Der deutliche und andauernde Preisanstieg in diesem Jahr aufgrund des wachsenden Energiebedarfs in der Produktion ist aber besorgniserregend. Bezahlbare Energie ist nicht nur Grundlage für den kraftvollen wirtschaftlichen Re-Start nach Corona, sondern auch Voraussetzung für die Bewältigung des notwendigen Strukturwandels der Industrie in Bayern und Deutschland. Unverhältnismäßige Belastungen dürfen diese Dynamik nicht ausbremsen", sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Der aktuelle Energiepreisindex der vbw verdeutlicht die Entwicklungen: Seit Jahresbeginn legte der Energiepreisindex um 41 Prozent zu. Im August stieg der Index gegenüber Juli um 2,8 Prozent auf 136,9 Punkte. Das ist der höchste Stand seit acht Jahren. Haupttreiber sind die stark steigenden Erdgas- und Ölpreise, die zu einem Anstieg des Primärenergiepreisindex um 65,2 Prozent im Jahresverlauf geführt haben. Der Sekundär-Index erhöhte sich um 22,0 Prozent seit Jahresbeginn. "Derzeit sehen wir keine Anzeichen, dass die Preise in den kommenden Monaten merklich fallen werden", so Brossardt.

Aus Sicht der vbw muss gerade für die industriellen Abnehmer Planungssicherheit gewährleistet sein. Daher gilt es bei der Energiepolitik, die Entwicklung der Energiepreise und umfassende Versorgungssicherheit anzugehen. "Hohe Energiekosten in Deutschland sind eine Belastung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Im Zuge der Dekarbonisierung braucht gerade die energieintensive Industrie einen dauerhaft niedrigen Strompreis. Daher ist dringend mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren und des Stromnetzes geboten. Das wirkt preisdämpfend. Also sind niedrige Strompreise auch gut für das Klima", erklärt Brossardt und betont abschließend: "Außerdem fordern wir die schnelle Abschaffung der EEG-Umlage, die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum und eine Neujustierung der Netzentgelte, um den Industriestrompreis effektiv zu senken."

Zur Berechnungsmethode: In den vbw Energiepreisindex fließen insgesamt 14 Einzelpreisindikatoren zu neun unterschiedlichen Energiearten ein. Die Gewichtung der einzelnen Energiearten erfolgt entsprechend ihrem jeweiligen Verbrauch in Bayern. Weitere Erläuterungen zum vbw Energiepreisindex finden Sie unter: www.vbw-bayern.de/Energiepreisindex.

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Alexander Perschel Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: 089 55178-370, Fax: 089 55178-376

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