Erasmus+ / 100 Millionen Euro für den internationalen Austausch
(Bonn) - Die deutschen Hochschulen starten mit einem finanziellen Erfolg in das neue Erasmus-Programm der EU: Seit kurzem stehen Bewilligungen von rund 103 Millionen Euro für die Mobilität von Studierenden und Hochschulpersonal für die nächsten knapp zwei Jahre zur Verfügung. Dies gab die Nationale Erasmus-Agentur im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) heute bekannt.
"Die hohe Bewilligungssumme unterstreicht das ungebrochene Interesse der deutschen Hochschulen am Erasmus-Programm und geht auf die zugehörigen hohen Antragszahlen aus Deutschland zurück. Es zeigt erneut: Das Erasmus-Programm ist ein zentrales Instrument zur strategischen Internationalisierung der Hochschulen. Durch seine flexiblen Möglichkeiten in der Gestaltung von Auslandsaufenthalten hat es sich auch in der Corona-Pandemie bewährt", sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn. Mit dem jetzt bewilligten Budget könnten die Hochschulen Studienaufenthalte, Praktika und Personalmobilität in ganz Europa und zum Teil auch weltweit fördern.
"Im Rahmen der internationalen Öffnung des Erasmus-Programms können Studierende in der neuen Programmgeneration in nahezu alle Länder der Welt gehen. Auch das Vereinigte Königreich ist hier dabei, obwohl es mit dem Brexit das Erasmus-Programm verlassen hat. Es freut uns zu sehen, dass diese Möglichkeit schon im ersten Jahr auf großes Interesse der deutschen Hochschulen stößt", sagte Dr. Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD (NA DAAD).
Erasmus-Programm 2021-2027
Mit konkreten Förderzielen legt das neue Erasmus-Programm den Fokus auf Chancengleichheit, Inklusion, Vielfalt und Fairness in allen Bereichen der Mobilität. Zudem soll Erasmus+ mit den zusätzlichen Schwerpunkten "Digitale Transformation", "Nachhaltigkeit" und der Förderung der Beteiligung an demokratischen Prozessen einen wesentlichen Beitrag für den Zusammenhalt Europas und die Erreichung der Klimaziele der EU leisten. So ist es Studierenden künftig möglich, ihre Erasmus-Aufenthalte als Kurzzeitformate und sogenannte "Blended Mobility", also einer Mischung aus digitalem und physischem Auslandsaufenthalt, zu absolvieren. Zudem wird die Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel bei der An- und Abreise finanziell unterstützt.
Am neuen Erasmus-Programm nehmen 33 Länder als Programmländer teil: Die 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei. Das Vereinigte Königreich nimmt nach dem Brexit nicht mehr als Programmland teil, wird aber weiterhin als Partnerland in der Programmlinie für Nicht-EU-Länder geführt. Auslandsmobilität aus dem alten Erasmus-Programm 2014-2020 mit dem Vereinigten Königreich kann noch bis Mai 2023 gefördert werden.
Hintergrund
Erasmus+ ist das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Unter dem Motto "Enriching lives, opening minds" fördert es die europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen. In verschiedenen Programmlinien haben deutsche Hochschulen die Möglichkeit, den internationalen Austausch ihrer Studierenden und ihres Hochschulpersonals zur fördern, Kooperations- und Partnerschaftsprogramme zu etablieren und einen weitreichenden institutionellen Austausch zwischen Hochschulen in Europa und weltweit zu nutzen. In Deutschland fungiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für den Hochschulbereich als nationale Behörde für Erasmus. Der DAAD übernimmt als eine von vier nationalen Agenturen die Umsetzung des Erasmus-Programms im Bereich der Hochschulbildung.
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