ePA nicht ausreichend erprobt / Hausärztinnen und Hausärzte fordern Verbesserungen im Konzept
(Köln) - Im Januar 2025 wird die elektronische Patientenakte "ePA für alle" verpflichtend eingeführt. Die "ePA für alle" soll mehr Transparenz über die Behandlungen und medizinischen Befunde der Patientinnen und Patienten schaffen und gleichzeitig den Dokumentationsaufwand der Ärztinnen und Ärzte minimieren. "Sie soll für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte einen Mehrwert bringen. Den können wir bisher leider nicht erkennen”, erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.. "Das Konzept ist unzureichend. Es fehlen elementare nutzbringende Bestandteile.” So ist zum Beispiel nicht einsehbar, welche Informationen beim Zugriff einsehbar sind und welche Inhalte eine Patientin oder ein Patient nicht freigegeben hat. Kritische Befunde können nicht erst im Arzt-Patienten-Gespräch besprochen und danach eingeordnet werden. Und bis zum Start der "ePA für alle" ist nicht mit einer zufriedenstellenden gesetzlichen Regelung zum digitalen Medikationsprozess zu rechnen", kritisiert der Vorsitzende das Verbandes.
"Die digitale Technik ist ein weiteres ungelöstes Problem, erklärt Dr. Funken. "Die Telematikinfrastruktur (TI) muss einwandfrei und ohne Störungen im täglichen Betriebsablauf funktionieren. Nur so kann die Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen funktionieren." Andernfalls ist sie eine Mehrbelastung für die Praxen und für die Patientenversorgung. Die nach wie auftretenden Störungen und Ausfälle der digitalen Anwendungen, zum Beispiel aktuell beim Ausstellen und Einlösen von eRezepten oder beim Auslesen der Gesundheitskarte, lassen immer wieder Zweifel aufkommen, dass es mit der ePA klappen wird. "Beim ePA-Konzept muss zügig nachgearbeitet werden", erklärt Dr. Funken. Außerdem fordert der Hausärztinnen- und Hausärzteverband eine umfassende Erprobung in der Praxis. "Wir sind nicht die Versuchslabore der Politik."
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Hausärzteverband Nordrhein e.V.
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