Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Euro-Raum

(Berlin) - Die gesamtwirtschaftliche Leistung im Euro-Raum ist im ersten Quartal 2002 saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent gewachsen. Zugleich wurde das Ergebnis für das vierte Quartal 2001 von ursprünglich - 0,2 Prozent auf - 0,3 Prozent herunterrevidiert.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ergibt sich für die Euro-Zone in den ersten drei Monaten dieses Jahres nur noch ein marginales Plus von 0,1 Prozent. Im dritten Quartal 2001 lag der Abstand noch bei 0,3 und im zweiten Quartal sogar bei 1,3 Prozent.

Mit dem saisonbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal dieses Jahres gilt die im Herbst 2000 begonnene wirtschaftliche Abschwächung im Euro-Raum endgültig als überwunden. Die Trendwende wurde allerdings ausschließlich von der außenwirtschaftlichen Seite eingeleitet. So konnten die Exporte im Vergleich zum Vorquartal um 0,9 Prozent zunehmen, während die Importe um 1,1 Prozent sanken. Die Binnennachfrage hat sich hingegen mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal weiter abgeschwächt. Außerdem hat ein merklicher Lagerabbau das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone zuletzt negativ beeinflusst.

Die erschreckend schwache Entwicklung der Binnennachfrage ist zum einen auf einen Rückgang des privaten Konsums (- 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal) und zum anderen auf einen neuerlichen Einbruch der Bruttoinvestitionen (- 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal) zurückzuführen.

Legt man die konjunkturellen Frühindikatoren zu Grunde, dann dürfte sich das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal weiter beschleunigen. Vor allem sollte dann aber eine Stabilisierung des privaten Konsums einsetzen und der Lagerabbau ein Ende finden. Die Wachstumsimpulse von der Außenwirtschaft dürften sich hingegen nicht mit der jüngsten Dynamik fortsetzen. Hierfür spricht, dass das Wirtschaftswachstum in den USA im zweiten Quartal aller Voraussicht nach wieder etwas schwächer ausfallen wird als im ersten und der Euro gegenüber dem US-Dollar in den letzten zwei Monaten rund 7 Prozent an Wert gewonnen hat.

Trotz der alles in allem wieder etwas freundlicheren Konjunkturperspektiven ist wegen des „statistischen Unterhangs“ aus dem vergangenen Jahr zu befürchten, dass das Wirtschaftswachstum im Durchschnitt des laufenden Jahres mit 1,4 Prozent noch geringfügig unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Bleiben jedoch nachhaltige Störungen der Weltwirtschaft aus, dürfte sich die wirtschaftliche Erholung im Euro-Raum mindestens bis ins nächste Jahr hinein fortsetzen und 2002 mit einem Plus von 2,7 Prozent auch im Jahresdurchschnitt sichtbar werden.

Quelle und Kontaktadresse:
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