Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland

(Berlin) - Das Statistische Bundesamt hat das vorläufige Ergebnis zur Entwicklung der Lebenshaltungskosten im März bestätigt. Wie zuvor bereits auf der Basis von sechs Bundesländern berechnet, lagen die Lebenshaltungskosten in Deutschland im März 1,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der in allen EU-Staaten nach einheitlichen Kriterien ermittelte harmonisierte Verbraucherpreisindex ist für Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,9 Prozent gestiegen.

Die leichte Beschleunigung der Teuerungsrate ist vor allem auf den jüngsten Schub bei den Energiepreisen zurückzuführen. Die Aussichten auf eine weltweite Konjunkturbelebung vor allem aber die Zuspitzung im Nahost-Konflikt haben den Rohölpreis in den letzten Wochen wieder deutlich steigen lassen. Hinzu kommt, dass seit Jahresbeginn Steuererhöhungen sowie eine überdurchschnittliche Verteuerung von Dienstleistungen die Preisentwicklung im Vorjahresvergleich beschleunigen. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag der Preis für Restaurantbesuche und Friseurleistungen im März 4,0 bzw. 4,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Reparatur von Schuhen verteuerte sich binnen Jahresfrist sogar um 5,7 Prozent.

Sollte sich die Entwicklung auf den Rohölmärkten in den nächsten Wochen wieder beruhigen und die Energiepreise leicht nachgeben, ist weiterhin mit einem Rückgang der Inflationsrate in Deutschland zu rechnen. Dank günstiger statistischer Basiseffekte könnte die Preissteigerungsrate im Mai und Juni auf einen Wert von weniger als 1 1/2 Prozent sinken. Mit dem Auslaufen der günstigen Basiseffekte würde sich der Preisauftrieb im zweiten Halbjahr dann allerdings wieder leicht erhöhen. Im November und Dezember könnte sogar kurzzeitig die 2 Prozent -Schwelle wieder überschritten werden. Im Jahresdurchschnitt dürfte sich somit eine Preissteigerungsrate von 1,8 Prozent einstellen, was im Vergleich zu 2001 (+ 2,5 Prozent) eine merkliche Beruhigung der Preisentwicklung bedeuten würde.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28 10178 Berlin Telefon: 030/16630 Telefax: 030/16631399