Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Entwicklung der Nutzfahrzeugmärkte - USA: Deutliche Belebung der Verkäufe von Heavy Trucks im Juli / Deutschland: Werksferien verzerren Produktions und Exportergebnis

(Frankfurt a.M.) - In Westeuropa lagen die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen bis 6 t im Juli 2002 knapp 1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. In den ersten sieben Monaten unterschritt der Transporterabsatz in Westeuropa das Volumen des Vorjahreszeitraums um 5 Prozent. Im Bereich über 6 t wurden im Juli 3 Prozent weniger Nutzfahrzeuge neu zugelassen. Von Januar bis Juli kam es zu einem Rückgang um 13 Prozent. Seit Jahresbeginn lagen die gesamten Neuzulassungen in Westeuropa mit 1,25 Mio. Fahrzeugen 6 Prozent unter Vorjahresniveau. Von den Volumenländern entwickelten sich Großbritannien (+4 Prozent) und Italien (+1 Prozent) leicht positiv, dagegen sank der Absatz in Frankreich um 5 Prozent und in Spanien um 8 Prozent.

In den USA konnte die Talfahrt des Nutzfahrzeug Marktes im Juli erstmals in diesem Jahr gestoppt werden. Zwar fielen die Verkäufe von Medium Trucks um 18 Prozent schwächer aus als ein Jahr zuvor, im Segment der schweren Nutzfahrzeuge legte der Absatz jedoch um 26 Prozent zu. Dies war der stärkste Anstieg seit Ende 2000. Diese deutliche Verbesserung ist in erster Linie auf vorgezogene Verkäufe im Zusammenhang mit der im Herbst 2002 angekündigten Verschärfung der Abgasvorschriften, aber auch auf die sich abzeichnende konjunkturelle Erholung in den USA zurückzuführen. Trotz dieser positiven Impulse im Juli gingen die Verkäufe von Medium und Heavy Trucks insgesamt in den ersten sieben Monaten auf 186.500 Fahrzeuge zurück ( 14 Prozent).

In Asien zeigt sich Mitte des Jahres 2002 ein uneinheitliches Bild: In China und Südkorea lag der Absatz von Nutzfahrzeugen im ersten Halbjahr 2002 deutlich über dem Vorjahresniveau. Mit 201.800 verkauften Nutzfahrzeugen wurde bis Juni in Südkorea das Ergebnis des Vorjahres um 5 Prozent übertroffen, in China legten die Nfz Verkäufe sogar um 26 Prozent auf 1,07 Mio. Einheiten zu. Dagegen brach der Nutzfahrzeug Markt in Japan ein: Im ersten Halbjahr lagen die Neuzulassungen mit 700.200 Fahrzeugen knapp 20 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau.

In Deutschland kam es im Nutzfahrzeugsektor in erster Linie auf Grund von Werksferien zu Rückgängen bei Produktion und Export. Die Fertigung von leichten Nfz bis 6 t unterschritt mit 14.000 Einheiten das entsprechende Vorjahresvolumen um 15 Prozent. Bei den schweren Nutzfahrzeugen konnte die Herstellung dagegen um 6 Prozent auf 11.250 Fahrzeuge ausgeweitet werden. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres blieb die Transporterproduktion um 14 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück, die von Nfz über 6 t um 10 Prozent. Der Export von leichten Nutzfahrzeugen fiel im Juli mit 10.350 Fahrzeugen erheblich schwächer aus als ein Jahr zuvor ( 17 Prozent). Die Ausfuhr von Nfz über 6 t konnte dagegen um 2 Prozent zulegen. Bis einschließlich Juli wurden 9 Prozent weniger Transporter und 8 Prozent weniger schwere Nutzfahrzeuge ausgeführt als in den ersten sieben Monaten 2001.

Der Ordereingang bei den deutschen Transporterherstellern unterschritt im Juli 2002 das letztjährige Bestellvolumen um 11 Prozent. Dabei schwächten sich die Bestellungen aus dem Ausland um 13 Prozent, die aus dem Inland um 8 Prozent ab. Im bisherigen Jahresverlauf blieben die Auslandsorder um 10 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück; dagegen stagnierte die Nachfrage nach deutschen Transportern aus dem Inland auf Vorjahresniveau. Die Ordereingänge im Bereich über 6 t übertrafen im Juli das entsprechende Vorjahresvolumen um knapp 2 Prozent. Dabei stand einem deutlichen Nachfragerückgang aus dem Inland um 13 Prozent ein Zuwachs aus dem Ausland um 11 Prozent gegenüber. Im bisherigen Jahresverlauf schwächte sich die Nachfrage aus dem Inland um 16 Prozent ab; die ausländischen Bestellungen haben sich dagegen in den letzten Monaten stabilisiert und lagen bis Juli lediglich um 2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen bis 6 t überschritten im Juli das Absatzvolumen des Vorjahresmonats um 2 Prozent. Bei schweren Lkw über 6 t musste dagegen ein weiterer Rückgang um 8 Prozent hingenommen werden. Im bisherigen Jahresverlauf kam es insgesamt zu einem Zulassungsrückgang um 10 Prozent auf 156.200 Einheiten, davon 115.100 Transporter ( 7 Prozent) und 41.100 schwere Nutzfahrzeuge ( 18 Prozent).

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