Pressemitteilung | Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)

Entwicklung der Auszubildendenzahlen: Erneut Zuwachs bei den Auszubildenden in 2024

(Frankfurt am Main) - Wie attraktiv die e-handwerklichen Berufe sind, zeigt sich auch an den Auszubildendenzahlen. Diese liegen seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau und weisen 2024 – zum zehnten Mal in Folge – einen Anstieg aus. Das Plus von 0,6 Prozent zeigt jedoch, dass zusätzliches Wachstum vor dem Hintergrund des demografischen Wandels nur noch schwer erreichbar ist.

Plus von 0,6 Prozent

Machten 2023 noch 46.196 junge Menschen eine Ausbildung in den E-Handwerken, so waren es 2024 schon 46.481. Die größten Zuwächse innerhalb der e-handwerklichen Berufsbilder verzeichnete der „Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik“. Dieser stellt innerhalb der E-Handwerke traditionell den größten Anteil. Die Zahl der Auszubildenden stieg hier um 0,9 Prozent auf 41.397 (2023: 41.018). In den anderen e-handwerklichen Berufen waren die Auszubildendenzahlen hingegen rückläufig.

„E-handwerkliche Berufe sind beliebt. Neben der großen Vielfalt und den guten Karrierechancen, die die Arbeit in unserer Brache bietet, profitieren die E-Handwerke sicher auch davon, dass unsere Beschäftigten aufgrund von Energiewende und Digitalisierung zunehmend als Klimaschützer und Fortschrittmacher im Einsatz sind“, freut sich Jörg Feddern, Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und zuständig für das Ressort Technik und Bildung.

Neuverträge gehen um 2,1 Prozent zurück

Nach Zuwächsen bei den Neuverträgen in 2023 (+ 3,9 %) war in 2024 nach dem corona-bedingten Einbruch im Jahr 2020 erstmals wieder ein Minus zu verzeichnen (– 2,1 %). Das hohe Plus im Vorjahr ist allerdings auch auf die Neustrukturierung der e-handwerklichen Berufe zurückzuführen, die zu einer höheren Fluktuation innerhalb der E-Handwerke geführt hatte. Hinzu kommt, dass der demografische Wandel, wie in allen Branchen und Berufszweigen, auch in den E-Handwerken zunehmend Spuren hinterlässt. Entschieden sich 2023 noch 16.134 junge Menschen für eine e-handwerkliche Ausbildung, so waren es im vergangenen Jahr noch 15.803, was immer noch der zweithöchste Wert der letzten zehn Jahre ist. Die Rückgänge gegenüber dem Vorjahr erstrecken sich dabei über alle e-handwerklichen Berufsbilder.

Sehr gemischtes Bild beim neuen „Gebäudesystemintegrator“

Betrachtet man den noch recht neuen e-handwerklichen Ausbildungsberuf „Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration“ (GSI), ergibt sich ein sehr gemischtes Bild. So kann der GSI zwar ein beachtliches Wachstum von 16,4 Prozent bei den Auszubildendenzahlen vorweisen (2024: 426 Azubis / 2023: 379 Azubis). Der hohe Zuwachs ist jedoch damit zu erklären, dass der Beruf erst 2021 gestartet wurde und somit die Zahl der Neu-Azubis die der Absolventen deutlich über-steigt. In puncto Neuverträge zeigt sich beim Gebäudesystemintegrator indes ein relativ hohes Minus von 6,9 Prozent. Ein möglicher Grund für den Rückgang des eigens mit Blick auf Energie-wende, Sektorkopplung und Digitalisierung geschaffenen Vernetzungsexperten könnte sein, dass der neue Beruf bei den Arbeitsämtern und anderen in der Berufsorientierung tätigen Institutionen noch nicht so bekannt ist. Eine weitere Rolle könnte die Tatsache spielen, dass die Ausbildung hier oft nicht wohnortnah und mitunter sogar nur überregional realisierbar ist.

„Um einen neuen Beruf zu etablieren, sind Zeit und Ausdauer nötig. Der Markt braucht die Kompetenzen des Gebäudesystemintegrators. Jetzt gilt es für alle Beteiligten dranzubleiben, damit die Weiterentwicklung unseres Handwerks Fuß fassen kann“, fordert Jörg Feddern.

Frauenanteil wächst kontinuierlich

Erfreulich ist indes die Entwicklung bei den weiblichen Auszubildenden. Hier setzt sich der positive Trend, wenngleich auf niedrigem Niveau, fort. So hat sich die Zahl der weiblichen Auszubildenden seit 2015 annähernd verdoppelt (von 716 auf 1.426). Der Frauenanteil ist seitdem kontinuierlich gestiegen und liegt aktuell bei 3,1 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Neuverträgen. Hier ist der Frauen-Anteil in den vergangenen sechs Jahren von 2,3 Prozent (in 2018) auf 3,4 Prozent (in 2024) gestiegen.

„Dass sich auch immer mehr Frauen für die E-Handwerke begeistern, freut uns sehr und es zeigt, dass unser Nachwuchsmarketing, mit dem wir ja auch ganz explizit weiblichen Nachwuchs ansprechen, Früchte trägt“, so ZVEH-Vizepräsident Feddern: „Allerdings wachsen wir auf niedrigem Niveau. Wenn wir bei der Berufswahl bei noch viel mehr Schulabgängerinnen in die engere Wahl kommen wollen, brauchen wir einen langen Atem, denn junge Frauen haben MINT-Berufe in der Berufsorientierungsphase immer noch viel zu selten auf dem Schirm.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Maren Cornils, Pressesprecher(in), Lilienthalallee 4, 60487 Frankfurt am Main, Telefon: 069 2477470

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