Pressemitteilung | Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)

Entsorgungsgemeinschaft Regionaler Wirtschaftsverkehr: „der Kampf um den Müll wird härter“

(Frankfurt/M.) – Die in der Entsorgergemeinschaft Regionaler Wirtschaftsverkehr (EGRW) e.V. organisierten Unternehmen sehen sich einem wachsenden Konkurrenzdruck ausgesetzt. Kommunen privatisieren Land auf Land ab ihren abfallwirtschaftlichen Aufgabenbereich. Dies wird häufig in der Praxis unter Einbeziehung eines finanzstarken, oftmals konzerngebundenen Partners vollzogen.

Im Zuge der Privatisierung hat eine Ausweitung der kommunalen Geschäftsfelder über die eigentlichen Kernaufgaben rund um die Hausmüllentsorgung fatale Folgen für den Mittelstand: Die ohnehin stark gefallenden Margen im Abfallgeschäft nähern sich bedingt durch steigende Betriebskosten und nunmehr quersubventioniertem Wettbewerb der Nulllinie. Auf ihrer Jahresmitgliederversammlung am 11. Mai 2002 in Prien am Chiemsee, beklagte die EGRW, dass der „Kampf um den Müll“ noch härter geworden sei.
Den überwiegend kleinen und mittelständischen Mitgliedern bleibe nur die Chance der Diversifizierung oder auch Spezialisierung zur Bestandssicherung. Wichtig sei auch ein professionelles Fuhrparkmanagement, die fortlaufende Kostenrechnung und der Ausbau des Marketings im Familienbetrieb. Große Sorgen bereitet der Gewerbeführung der weiterhin starke Auftragsrückgang in der Bauwirtschaft und die wirtschaftliche Lage in den neuen Bundesländern. Viele ostdeutsche Abfallunternehmer, die am Aufschwung Ost nach der Vereinigung beider deutscher Staaten teilhatten und in größere Fuhrparks investierten, sehen sich nun nicht mehr in der Lage, den Zins- und Tilgungsforderungen nachzukommen. Die Folge der im Entsorgerbereich bestehenden Überkapazitäten waren und sind stark gefallene Gewinnmargen. Die einzelnen Ökosteuerstufen und die ebenfalls die Betriebskosten belastenden Kraftstoffpreise haben die Branche zusätzlich unter Druck gesetzt.

Den überlebenden Entsorgungsunternehmen wird nach Ansicht der EGRW nichts anderes übrig bleiben, als diese Kostensteigerungen auf den „abfallmündigen Bürger“ abzuwälzen. Im Kampf um den Müll könnten auch Kooperationen mittelständiger Unternehmen hilfreich sein: Nur wenn der Mittelstand erkenne, dass ein Zusammenrücken unabdingbar sei, bestehe eine Chance für sein Weiterbestehen.

KS Laderaumvermittlung

Wie die EGRW auf ihrer Mitgliederversammlung 2002 betonte, können sich die Unternehmen auch durch konsequente Schulung und Selbsthilfe im Konkurrenzkampf behaupten. So bietet die Tochtergesellschaft KS KreislaufService GmbH durch ihre Laderaumvermittlung eine bessere Auslastung der Transportkapazitäten an. Die Mitgliedsunternehmen werden außerdem von Fachreferen-ten in Seminaren und Lehrgängen über die neueste Entwicklung im Entsorgungsbereich aber auch über die sie indirekt betreffenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie z.B. die sich verschärfenden Ratingvorgaben der Banken (Basel II), informiert. Auch die Mitgliederversammlung in Priem stand ganz im Zeichen der Weiterbildung der rund 270 EGRW-Unternehmen: Edgar Reiners, Regierungspräsidium Darmstadt, referierte über die „Zertifizierung von Abfallhändlern, Maklern“ und Dr. Olaf Konzak, ZENK Rechtsanwälte, Köln, über den „Sachstand und Wirkung der Gewerbeabfallverordnung“.

Neuer EGRW-Vorstand

Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen der EGRW am 11. Mai 2002 in Prien am Chiemsee wurden Gerald Diegel, Heinrich Frey, Peter König, Hans Seitz und Klaus Schindling in den Vorstand gewählt. Das bisherige Vorstandsmitglied, Ernst-August Mithöfer, stellte sich nicht mehr zu Wiederwahl. Der neu in den Vorstand gewählte Klaus Schindling von der Firma Bockhacker Containerdienst GmbH, Hattersheim, zählt zur jungen Generation der EGRW-Mitglieder. Damit soll auch ein Signal gesetzt werden, gemeinschaftlich in die Zukunft zu investieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL) Breitenbachstr. 1 60487 Frankfurt Telefon: 069/79190 Telefax: 069/7919227

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