Pressemitteilung | Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT)

Entscheidung der Regulierungsbehörde eine reine Alibifunktion

(Offenbach) - Mit der Entscheidung der Regulierungsbehörde wird das Quasi-Monopol der Telekom im Ortsnetzbereich bis zum 31. März 2003 verlängert. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat heute vier wichtige Entscheidungen getroffen. Bei der wichtigsten Entscheidung hat sie jedoch die Interessen der Privatkunden wieder einmal nicht berücksichtigt.

Teilnehmeranschlussleitung (TAL)

Die monatlichen Mietpreise, die ein Wettbewerber der Telekom zahlen muss, wenn ein Kunde der Telekom komplett zum Wettbewerber wechseln will und der Wettbewerber die letzte Meile nicht zur Verfügung stellen kann, wird ab 1. April 2001 von zur Zeit DM 25,40 auf DM 24,40 gesenkt. Diese in keiner Weise auf Basis der effizienten Leistungsbereitstellung basierende "Absenkung" ist aus Sicht des DVPT eine reine Alibifunktion. Das heißt, es soll der Eindruck erweckt werden, dass unverändert die Regulierungsbehörde im Interesse der Verbraucher handelt.

Das gleiche trifft für die "Absenkung" der Übernahme der Leitung in Höhe von zur Zeit DM 191,64 auf DM 181,09 zu.

Auch die Absenkung der Kündigungsentgelte von zur Zeit DM 107,70 auf DM 74,95 entspricht nicht der effizienten Leistungsbereitstellung.

Line-Sharing

Beim Thema Line-Sharing wird lediglich eine EU-Verordnung umgesetzt, allerdings ist bisher in keiner Weise festgelegt worden, welche Kosten auf die Wettbewerber zukommen, wenn diese Linesharing realisieren wollen.

Resale

Grundsätzlich ist die Entscheidung, Resale im Orts- und Anschlussbereich zu ermöglichen, zu begrüßen, allerdings muss abgewartet werden, welche Preise und Konditionen seitens der DTAG angeboten werden.

T-DSL

Die Entscheidung der Regulierungsbehörde zur T-DSL kann auch nicht nachvollzogen werden, denn aufgrund der derzeitigen Preisgestaltung ist es eindeutig, daß die Telekom massiv Kunden an sich bindet, obwohl sie nicht in der Lage ist, zeitgerecht die Anschlüsse herzustellen. Aufgrund der fehlenden Kostentransparenz ist auch in diesem Fall nicht prüfbar, ob aufgrund der derzeitigen T-DSL-Preise ein Verdrängungswettbewerb seitens der Telekom erfolgt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verband für Post und Telekommunikation e.V. Berliner Str. 170-172 63067 Offenbach Telefon: 069/8297220 Telefax: 069/82972226

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