Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Entgelt: Mehr Mitarbeiterbeteiligungen / Die flexible Komponente

(Köln) - Es geht um die Einkommen der Zukunft. Ein zentraler Punkt dabei: die Ertragsbeteiligung der Mitarbeiter. Gerade für den Übergang in die wissens- und serviceorientierte Informationsgesellschaft, so wird immer wieder betont, sei die Qualität und Motivation des sogenannten Humankapitals der entscheidende Faktor für Rentabilität.

Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenspiel wird der Beteiligungsgrad der Mitarbeiter am Erfolg des eigenen Unternehmen sein. Ob in Form von direkter Kapitalbeteiligung wie bei vielen Aktiengesellschaften schon praktiziert oder in Form von erfolgsabhängigen Entgeltkomponenten: nicht nur wie heute viele Führungskräfte, auch die breite Masse der Beschäftigten sollen künftig unmittelbarer am Erfolg ihres Unternehmens partizipieren

Nach Ansicht von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser wird dies zukünftig eine Massenerscheinung, vergleichbar mit vielen anderen ähnlich verlaufenen historischen Entwicklungen. "Was früher ein Privileg einiger weniger war, wird zu einem Bestandteil im Leben vieler."

Nach Ansicht des Gesamtmetall-Präsidenten sind die Tarifvertragsparteien immer noch zu sehr "Vollstrecker kollektiver Lösungen", bei denen auf spezifische Besonderheiten bei der Vergütung in den Betrieben nur sehr begrenzt eingegangen werde. "Gewerkschaften und Verbände", so Kannegiesser, "müssen sich stärker als Helfer und Mitgestalter bei betrieblich angepassten Lösungen verstehen."

Traditionelle tarifvertragliche Regelungen sind nach Ansicht des Gesamtmetall-Präsidenten allerdings für Erfolgsbeteiligungssysteme wenig geeignet. "Wir dürfen die Unternehmen nicht dem Risiko aussetzen", so Kannegiesser, "dass Umfang und Modalitäten der Erfolgsbeteiligung per Arbeitskampf erzwungen werden können." Jedes Unternehmen solle selbst entscheiden, ob und in welcher Form die Mitarbeiter am Unternehmen und seinem Erfolg beteiligt würden und wie sich ein möglicher Misserfolg auswirkt.

Ähnlich wie bei den vielfältigen Modellen der Arbeitszeitflexibilisierung setzt Kannegiesser daher auch bei der Mitarbeiterbeteiligung auf die betriebliche Regelungsebene. Das könnte aber durchaus auch Auswirkungen auf die zukünftige Tarifpolitik haben. Für generelle Entgelterhöhungen böte sich demnach als feste Größe die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität an, die betriebliche Erfolgsbeteiligung würde die wirtschaftliche Entwicklung der jeweiligen Betriebe widerspiegeln Ein Vorteil dabei: Das regelmäßige Gefeilsche in den branchenweiten Tarifrunden um Prozentpunkte könnte sich entkrampfen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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