Energiewende - starker Anstieg der EEG-Umlage weit-gehend durch Ausbau erneuerbarer Energien verursacht
(Essen) - Der starke Ausbau der erneuerbaren Energien ist wesentliche Triebfeder für den starken Anstieg der EEG-Umlage im Jahr 2013, so der VIK, die Interessenvertretung der industriellen und gewerblichen Energiekunden. Seit Dienstag dieser Woche liegt die Umlage für Strom aus erneuerbaren Energiequellen bei 5,277 ct/Kilowattstunde, ein Anstieg von 1,658 ct oder fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Woran liegt dieser starke Anstieg? Ein nüchterner Blick auf die Gründe aber zeigt das Folgende: Dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie zufolge ist diese Zunahme im Wesentlichen - mit fast 60 Prozent - auf den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und Nachzahlungen für 2012 zurück zu führen.
18,3 Prozent des Anstiegs sind zudem der Liquiditätsreserve geschuldet, die verhindern soll, dass aufgrund von möglichen Fehleinschätzungen im Jahr 2013 Liquiditätsengpässe bei der finanziellen Abwicklung auftreten. Zudem treiben mit fast 6 Prozent-Anteil auch sinkende Strompreise an der Börse die EEG-Umlage nach oben, da bei geringerem Wert des Stroms, gleichzeitig aber festen Fördersätzen für die Betreiber von Photovoltaikanlagen oder Windrädern die auszugleichende Lücke wächst. Die Ausnahmeregelungen für besonders stromintensive und exportabhängige Industrieunternehmen, die für den Erhalt des breit aufgestellten Industriestandorts Deutschland mit seinen vielen Arbeitsplätzen wichtig sind, schlagen dagegen beim Anteil an der aktuell anstehenden Erhöhung nur mit 15,6 Prozent zu Buche.
"Gerade der Anteil in der EEG-Umlage zum Schutz der besonders energieintensiven Unternehmen im internationalen Wettbewerb ist gut angelegtes Geld. Es trägt dazu bei, die Energiewende voran zu treiben und dabei das gefährliche Wegbrechen von industriellen Kernen mit schädlichen Auswirkungen auf Vorlieferanten und Weiterverarbeiter zu verhindern. Damit ist es vermutlich ein wertvoller Beitrag zum positiven Verlauf der Energiewende, wertvoller vermutlich als die unangepasste Förderung eines weiteren bloßen Mengenwachstums von Strom aus erneuerbaren Energien ohne Rücksicht auf fehlende Stromnetze und in der Zukunft immer mehr fehlenden Back-up-Kraftwerke", so Dr. Annette Loske Hauptgeschäftsführerin des VIK.
Aus Sicht des VIK kann die deutsche Energiewende nur bei einer undogmatischen Herangehensweise klappen. Der Weg zur Energiewende führt über einen gut geplanten, nachhaltigen Ausbau der erneuerbaren Energien im Einklang mit dem Fortschritt beim Netzausbau, bei den Speichertechnologien und bei der Entwicklung im konventionellen Kraftwerksbereich (möglichst mit hohem KWK*-Anteil). Hier bleibt noch viel zu tun. Eine Diskussion um die Besondere Ausgleichsregelung im EEG, d.h. die für energieintensive und wettbewerbssensible Unternehmen wichtigen Teilentlastungen, führt dabei in die falsche Richtung, denn diese Regelung überfordert keinen, erhält aber den Unternehmen und deren Arbeitnehmern eine wichtige Perspektive für den Standort Deutschland.
* KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) ist eine besonders energieeffiziente Anlagenbauweise bei konventionellen Kraftwerken, die neben der Stromproduktion auch eine Verwendung der dabei entstehenden Verbrennungswärme zu Heiz- (Fernwärme) oder Produktionszwecken (Dampflieferung) ermöglicht.
Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Roland Schmied, Pressesprecher
Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen
Telefon: (0201) 810840, Telefax: (0201) 8108430
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- EEG 2021: Allenfalls ein "durchwachsenes Zwischenergebnis"
- VIK zum Konjunkturpaket der Bundesregierung: Wichtiges Signal für Wirtschaft und Gesellschaft / Dr. Hans-Jürgen Witschke: Einzelne Maßnahmen dürfen nicht zum Bumerang für die Wirtschaft werden.
- VIK: Erfolgsmodell ETS nicht überstrapazieren / Sektorspezifische Ziele erfordern sektorspezifische CO2-Steuerungsinstrumente