Energieschub für humanitäre Hilfe
(Berlin) - VENRO zieht eine erste positive Bilanz des Humanitären Weltgipfels in Istanbul, mahnt aber an, dass die Verpflichtungen eingelöst werden müssen. "Auf dem Gipfel hat die Weltgemeinschaft gezeigt, dass sie willens ist, das humanitäre System zu reformieren", so Dr. Inez Kipfer-Didavi, Vorstandsmitglied von VENRO. "Die Übereinkunft auf den Grand Bargain ist ein ermutigendes Signal."
Die 15 wichtigsten Geldgeber, darunter auch die EU, haben sich mit UN-Hilfsorganisationen sowie NRO-Netzwerken auf konkrete Verbesserungen des humanitären Systems geeinigt. Dazu gehören u.a. bessere Finanzierungsinstrumente, die Teilhabe von Betroffenen und die Stärkung der Zivilgesellschaft in den Krisenländern. "Nicht weiter gekommen sind die Regierungen allerdings in der Frage, wie die Einhaltung des humanitären Völkerrechts stärker durchgesetzt werden soll", kritisiert Dr. Kipfer-Didavi.
6000 Personen waren am 23. und 24. Mai in Istanbul zum ersten Humanitären Weltgipfel zusammengekommen, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und aus dem Privatsektor.
"Besonderes Lob verdient die hochrangige Teilnahme der Bundesregierung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie den Ministern Steinmeier und Müller", so Dr. Kipfer-Didavi. "Andere Staats- und Regierungschefs glänzten durch Abwesenheit." "Der Gipfel war ein Startpunkt, kein Endpunkt. Es wurden viele wichtige Selbstverpflichtungen abgegeben, diese gilt es nun umzusetzen."
"Wir dürfen nicht vergessen: Humanitäre Hilfe kann das Leid nur lindern, nicht aber die Ursachen beseitigen. Krisen und Konflikte müssen politisch gelöst werden," sagt Dr. Kipfer-Didavi abschließend.
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