Energiekrise belastet die Baubranche schwer
(Berlin) - "Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Baumaterialien weiter auf historisch hohem Niveau. Gerade bei energieintensiven Baustoffen müssen die mittelständischen Branchenunternehmen hohe Kosten verkraften. Die Preise für Ziegel gingen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 13 Prozent nach oben, Zement um 27 Prozent und Vliese gar um 66 Prozent." Dieses erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, zur aktuellen Lage der Branche.
Pakleppa weiter: "Aufgrund der existenzgefährdenden Preisniveaus wird das Geschäftsklima in der Branche immer schlechter. Der Indikator der Geschäftslage fiel im Bauhauptgewerbe auf den niedrigsten Stand seit Januar 2016. Auch der Ausblick der Unternehmen auf die kommenden Monate verdüstert sich laut ifo Institut weiter.
Wenn die hiesigen Mittelstandsbetriebe so unter Druck geraten, sind das für Bauherren und Auftraggeber beunruhigende Nachrichten. Die enormen Preissteigerungen führen zu starken Rückgängen bei den Auftragseingängen in der Bauwirtschaft (real minus 9,5 Prozent im II. Quartal 2022). Mehr und mehr öffentliche und private Bauprojekte werden storniert. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, sich auf die Ursachen der Energiekrise zu konzentrieren, wetterfeste Rahmenbedingungen zu schaffen, aber vor allem auch selbst zu investieren."
Erhöhung des Energieangebots essentiell für die Baubranche
"Wir fordern eine konsequente Energiepolitik, die die Herstellung von Baumaterialien schnell und dauerhaft senkt und so die Unternehmen entlastet. Jetzt heißt es, 'all in' zu gehen, und sowohl sämtliche regenerativen als auch konventionellen Energiequellen, und dazu gehört auch die Kernenergie, zu nutzen. Parallel muss kurzfristig die Deckelung der Gas- und Strompreise eingeführt und die Preisfindung am Strommarkt angepasst werden."
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