Energieeffizienz in Deutschland / Wirtschaftswachstum bei sinkendem Stromverbrauch / Gründe sind neue Techniken und Investitionen für effizienten Energieeinsatz
(Berlin) - Die Energieintensität der deutschen Wirtschaft nimmt weiter ab. Das zeigt nach neuesten VDEW-Berechnungen die Entwicklung von Wirtschaftswachstum und Stromverbrauch. Während das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1991 und 2005 durchschnittlich um 1,3 Prozent pro Jahr wuchs, stieg der Stromverbrauch im Mittel um 0,9 Prozent jährlich.
"Wichtige Gründe für die Entkopplung von Konjunktur und Stromverbrauch sind neue Techniken sowie Investitionen für effizienten Energieeinsatz", erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Außerdem spiele der Strukturwandel zur Dienstleistungsgesellschaft und das allgemein wachsende Energiebewusstsein eine Rolle. In den 50er Jahren sei der Stromverbrauch in Westdeutschland im Jahr mit zehn Prozent wesentlich stärker gestiegen als das Wirtschaftswachstum mit 8,2 Prozent pro Jahr. Die Trendwende habe in den achtziger Jahren begonnen: Dem Stromverbrauch mit einem Plus von 1,8 Prozent jährlich stand ein Wachstum des Inlandsprodukts von 2,3 Prozent gegenüber.
Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz ist nach VDEW-Angaben die Energiedienstleistungs-Richtlinie. Diese ist erst vor kurzem vom Energieministerrat der Europäischen Union verabschiedet worden. "Die Energieeffizienz auf europäischer Ebene wird mit dem von uns eingebrachten Benchmarkmodell erst effizient", sagte Meller. Entgegen dem von der EU-Kommission eingebrachten Bottom-up-Ansatz setze das VDEW-Modell auf sektorale Energieeffizienz-Indikatoren und erreiche hierüber eine kostengünstige und unbürokratische Erfassung der Endenergieverbräuche. Zugleich fördere die Bildung von Benchmarks auf Grundlage allgemein vergleichbarer Indikatoren die Harmonisierung eines europaweiten Einsparniveaus.
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