Pressemitteilung | Deutsches Energieberater-Netzwerk e.V. (DEN)

Energieberater für konsequente Förderung von Effizienzhäusern / DEN-Vorsitzender Dannecker beim Herbstforum Altbau in Stuttgart

(Offenbach) - Für eine konsequente Förderung von Effizienzhäusern hat sich der Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerks DEN e.V., Dipl.-Ing. Hermann Dannecker, beim Herbstforum Altbau in Stuttgart ausgesprochen. "Warum sagen wir den Menschen nicht, wie ein Gebäude aussehen muss, damit wir die Energiewende schaffen?" frug der Architekt und Energieberater rhetorisch: Durch individuelle Planung, ambitionierte Standards und qualitätsvolle Umsetzung ließe sich fast jedes Gebäude zum Niedrigstenergiegebäude umbauen.

Dannecker sprach vor rund 450 Bauexperten aus Wissenschaft, Handwerk, Architektur und Ingenieurwesen sowie vor Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung sowie von Kammern und Verbänden. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hatte die bundesweit renommierte Tagung mit dem Hinweis eröffnet, dass der Klimawandel zunehmend deutliche Signale sende: "Der erneute heiße Sommer hierzulande und die dramatischen Hurrikans in Amerika führen uns unmissverständlich vor Augen, dass der Klimawandel voranschreitet und wir ihn nur aufhalten können, wenn es uns gelingt, die weltweiten Treibhausgasemissionen drastisch zu senken."

Welche energetischen Eigenschaften ein Gebäude haben muss, damit Deutschland die Wärmewende schafft, zeigte Dannecker am Beispiel des sogenannten "40-plus-Hauses!" Es verbrauche als Effizienzhaus nur 40 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes, verfüge aber zusätzlich noch über eine stromerzeugende Anlage auf der Basis erneuerbarer Energien, einen stationären Batteriespeicher (Stromspeicher) und eine Lüftungsanlage. Stromerzeugung und Stromverbrauch könnten über eine entsprechende Anlage für die Bewohner dargestellt werden. "Ein solches Haus ist ohne Weiteres Stand der Technik heute und sollte beim Neubau, aber auch bei der Sanierung von Altbauten zum Standard werden", forderte Dannecker.

Er würde darüber hinaus für weitere Komponenten plädieren: eine passive Energienutzung, etwa durch einen Wintergarten, hoch effiziente Hausgeräte und eine entsprechende Beleuchtung, einen Anschluss für ein Elektroauto sowie für die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen. Die Wirtschaftlichkeit solle sich am Lebenszyklus der Bauteile und der Ausrüstung orientieren. Dannecker: "Alles was sich innerhalb dieses Lebenszyklus amortisiert, ist wirtschaftlich!"

Im Umfeld des Gebäudes könne durch ein entsprechendes Abwasserkonzept die Nutzung des überschüssigen Stroms sichergestellt werden. Mit Blick auf die demografische Entwicklung regte der Ingenieur Generationensiedlungen an.
Die Förderung solcher Effizienzhäuser solle deutlich vereinfach werden, sich am Standard eines 40-Plus-Hauses orientieren und die Auszahlung von den umgesetzten Maßnahmen abhängig machen. Dannecker: "Wenn alles erreicht wird, entspricht dies 100 Prozent. Wenn nur Teile davon ausgeführt sind, werden diese prozentual entsprechend der Gesamtförderung festgelegt, z.B. bei einer Sanierung."

Der DEN-Vorsitzende appellierte mit Blick auf die Klimaziele an die Gäste der Tagung: "Zeigen wir unseren Mitbürgern auch die Konsequenzen, wenn wir nichts machen. Irgendjemand muss die Kosten, die wir heute glauben einzusparen, bezahlen. Das werden unsere Kinder und Enkel sein."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Energieberater Netzwerk e.V. (DEN) Pressestelle Berliner Str. 257, 63067 Offenbach Telefon: (069) 138 26 33 - 40, Fax: (069) 138 26 33 - 45

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