Ende des Raumfahrt-Booms nicht in Sicht
(München) - Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung mit dem bayerischen Luft- und Raumfahrtcluster bavAIRia hat die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die steigende Bedeutung der Luft- und Raumfahrt für die bayerische Wirtschaft hervorgehoben. Mehr als 550 Unternehmen mit gut 38.000 Beschäftigten erwirtschaften einen Umsatz von rund 12 Milliarden Euro. „Wir haben ein erfolgreiches Dreigestirn, bestehend aus führenden Systemanbietern, bedeutenden Zulieferbetrieben und einem starken Forschungsumfeld. Hinzu kommt eine weitsichtige Staatsregierung, die die Luft- und Raumfahrt seit vielen Jahren massiv fördert. Diese einzigartige Kombination hat dazu geführt, dass die Branche in Bayern heute so stark wie nie zuvor ist“, sagte Dr. Christof Prechtl, stv. Hauptgeschäftsführer der vbw.
Die vbw setzt auch für die Zukunft große Hoffnungen in die Luft und Raumfahrt. „Anders als in anderen Industriebereichen, in denen wir derzeit große Probleme sehen, stehen in der Raumfahrt die Zeichen auf Expansion: Ein Ende des Raumfahrt-Booms ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, wir gehen davon aus, dass sich vor allem der Markt für kommerzielle Raumfahrtanwendungen weiter höchst dynamisch entwickeln wird. Bis 2040 rechnen wir in diesem Segment mit einer Vervierfachung des Marktvolumens“, so Prechtl.
Laut vbw ist die Raumfahrt-Industrie in Zeiten von De-Industrialisierung ein wichtiger Innovationstreiber auch für andere Branchen. „Der von der Staatsregierung eingeschlagene Weg hat sich bislang als goldrichtig erwiesen. Jetzt geht es darum, eine eigene Raumfahrtstrategie zu entwickeln, die die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Raumfahrtunternehmen am Standort weiter fördert, etwa im Hinblick auf mittlere und kleine Trägersysteme. Neben der Forschung muss die Umsetzung der Forschungsergebnisse in Produkte und Dienstleistungen mehr in den Fokus gerückt werden“, erklärt Prechtl und ergänzt: „Auch den Bund müssen wir stärker in die Pflicht nehmen: Statt Raumfahrt nur zur verwalten und wie zuletzt die Mittel zu kürzen, brauchen wir hier ein deutlich größeres Engagement mit Budgets auf dem Niveau unserer großen ESA-Partner.“
Für das bayerische Wirtschaftsministerium ist der Weltraum ein zentraler Innovationsmotor für Bayern und ein Schlüssel für Europas Wohlstand. Die Raumfahrt bildet neben Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing einen der entscheidenden disruptiven Technologiebereiche, der hoch qualifizierte Arbeitsplätze schafft und unsere Position als Hightech-Standort stärkt. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Neben unseren eigenen Förderprogrammen und Initiativen für die Wirtschaft und die Forschung setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein, dass sich der Bund bei der kommenden Ministerratskonferenz der Europäischen Weltraumorganisation ESA im kommenden Jahr strategisch und finanziell stark positioniert. Gleichzeitig setzen wir unser Engagement fort und arbeiten daran, für Bayern weiterhin die richtigen Akzente zu setzen. Dabei legen wir großen Wert auf den Dialog mit der bayerischen Raumfahrtindustrie und den Raumfahrtforschungsakteuren.“
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