Emissionsrechtehandel: Brüsseler Vorschläge gefährden Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie
(Düsseldorf) - Am 12. Oktober gehen die Gespräche zwischen den europäischen Institutionen zur Zukunft des Emissionsrechtehandels in eine entscheidende Phase. An diesem Tag wollen Europäisches Parlament, die Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission eine Einigung zu dem gegenwärtig beratenen Richtlinienentwurf herbeiführen. "In Brüssel steht die Zukunft der Stahlindustrie in Deutschland und Europa auf der Tagesordnung. Mit den aktuellen Vorschlägen gerät die industrielle Wettbewerbsfähigkeit unter die Räder", warnt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: "Es darf für die Industrie bei der Zuteilung von Emissionsrechten nicht zu Kürzungen kommen, die technisch und wirtschaftlich nicht realisierbar sind."
Wegen der bereits heute technisch nicht einhaltbaren Benchmarks für Roheisen und Stahl seien die Stahlerzeuger mit einer erheblichen Minderzuteilung an Zertifikaten konfrontiert, die sie nicht durch technische Maßnahmen ausgleichen können. Folglich müssten sie große Mengen an Zertifikaten kaufen. "Kommt es hier nicht zu einer nachhaltigen Lösung, drohen der Stahlindustrie in den kommenden Jahren massive Nachteile gegenüber den Wettbewerbern im außereuropäischen Ausland, die zudem auch noch mit höheren CO2-Emissionen Stahl produzieren", kritisiert Kerkhoff.
Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Stahl
Klaus Schmidtke, Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf
Telefon: (0211) 6707-0, Fax: (0211) 6707-455
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Sustainable Finance-Strategie der EU-Kommission: Transformation hin zur grünen Stahlproduktion darf nicht aufs Spiel gesetzt werden
- Energieeffizienz-Netzwerke: Stahlindustrie beteiligt sich an Fortführung der Initiative
- Nationale Wasserstoffstrategie: Wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer CO2-armen Stahlindustrie