Emissionshandel darf Strompreise nicht weiter hoch treiben
(Essen) Sind weiter steigende Strompreise für alle Endkunden das Ergebnis des bevorstehenden EU-weiten Handels mit Treibhausgasemissionen? Diese Frage stellt der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Der Zertifikathandel versetze die Stromerzeuger - sollten die bisherigen Gesetzesentwürfe Wirklichkeit werden in die Lage, den ihnen unentgeltlich zugeteilten CO2-Emissionsrechten trotzdem einen veritablen Marktpreis zuzuordnen und ihre Strompreise entsprechend dieses Zertifikatspreises anzuheben.
Zu diesen Effekten dürfe es nicht kommen, fordert der VIK. Schließlich habe Deutschland als hoch industrialisiertes und dicht besiedeltes Land vergleichsweise energieintensive Industrie- und Gewerbebetriebe. Wegen ihrer Energieintensität seien diese Unternehmen auf wettbewerbsgerechte und niedrige Energiepreise dringend angewiesen. In den Branchen Stahl, Chemie, Papier, Zement, Glas, Aluminium (ca. 660.000 direkte Arbeitsplätze) ließen sich zahlreiche Basis- und Halbfertigprodukte sonst nicht länger in Deutschland herstellen. Wegen der bisher schon hohen Umweltschutzerfolge der deutschen Wirtschaft seien weitere Energieeinsparungen immer schwieriger und teurer.
VIK fordert von der Bundesregierung, dass sich die Strompreise beim bevorstehenden Emissionshandel höchstens in dem Maße erhöhen dürfen, in dem Beschaffungskosten für Zertifikate auch tatsächlich entstanden sind. Schließlich habe sich die Bundesregierung ganz bewusst für die kostenlose Erstausgabe der CO2-Emissionsrechte entschieden. Unerwünschte Mitnahmegewinne der Energieversorger müssten verhindert werden.
Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen
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