Pressemitteilung | Bund der Selbständigen (BdS) - Gewerbeverband Bayern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Elternhaus und Schulen entscheiden über die Ausbildungsfähigkeit / BDS Mitgliederumfrage belegt die Ausbildungsbereitschaft des bayerischen Mittelstands

(München) - Der vom Deutschen Bundestag gestern (5. Juni 2008) beschlossene Ausbildungsbonus für sogenannte Altbewerber setzt nach Meinung des BDS Bayern zu spät an. „Bereits das Elternhaus und die Schulen entscheiden über die berufliche Zukunft unserer Jugend. Werden dort nicht die erforderlichen sozialen und fachlichen Grundlagen gelegt, dann verpufft der Ausbildungsbonus wirkungslos. Die mittelständischen Unternehmen, der Ausbilder der Nation, müssen nach diesen Kriterien ihre Bewerber auswählen. Ein einmaliger finanzieller Zuschuss ändert daran nichts“, so Verbandspräsident Professor Fritz Wickenhäuser.

Jedes fünfte Mitgliedsunternehmen des BDS Bayern hat nach einer aktuellen Verbandsumfrage bereits Probleme offene Stellen zu besetzen. Dabei sind sich die Unternehmer der Bedeutung der beruflichen Ausbildung durchaus bewusst. Dies belegen folgende Ergebnisse der Umfrage: 47 Prozent finden neue Mitarbeiter, indem sie ihre Auszubildenden übernehmen. Für 67 Prozent ist die Ausbildung die Personalstrategie der Zukunft.

„Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass sich der bayerische Mittelstand zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung bekennt. Die Umfrage zeigt allerdings auch, dass finanzielle Aspekte bei der Bewerberauswahl eher eine zweitrangige Bedeutung haben. Es kommt vielmehr auf den Bewerber selbst an“, so Wickenhäuser weiter.

Die Persönlichkeit des Bewerbers (97 Prozent), seine Fähigkeit im Team zu arbeiten (94 Prozent) sowie seine fachliche Qualifikation (95 Prozent) bestimmen die Einstellungsentscheidung der Unternehmen. Eine staatliche Förderung hat darauf keinen Einfluss. Sie erleichtert zwar die nötige zusätzliche Betreuung und Schulung des Bewerbers, doch auf die sozialen und fachlichen Grundlagen hat der Ausbildungsbonus kurzfristig keinen Einfluss.

Wickenhäuser abschließend: „Nun rächen sich die familien- und bildungspolitischen Versäumnisse der Vergangenheit. Die Zeche dafür zahlt ein Teil unserer Jugend, der sich teilweise nicht in das Berufsleben integrieren lässt sowie die mittelständische Wirtschaft, weil es keine geeigneten Bewerber für offene Stellen gibt. 83 Prozent aller Ausbildungsverträge werden durch mittelständische Unternehmen geschlossen. Tendenz steigend. Der Ausbildungsbonus ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Die politischen Versäumnisse der Vergangenheit wird er nicht kaschieren können.“

Zur Umfrage: 800 Unternehmer und Selbständige aus allen Branchen der bayerischen Wirtschaft haben sich an der BDS Studie unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Karlheinz Zwerenz (Hochschule München) beteiligt. Diese beschäftigen im Durchschnitt 22 Mitarbeiter, davon zwei Auszubildende.

Quelle und Kontaktadresse:
BDS-DGV Bund der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband, Landesverband Bayern e.V. Pressestelle Schwanthalerstr. 110, 80339 München Telefon: (089) 540560, Telefax: (089) 5026493

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