Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektronische Sicherheitstechnik im positiven Trend

(Frankfurt/Main) - Um 5,3 Prozent ist der Umsatz für elektronische Sicherheitstechnik in Deutschland im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies gab Dr. Helmut Rieche, Sprecher des Fachverbandes Sicherheitssysteme im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., am 12. Juli bei der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main bekannt. „Das Wachstum ist zufrieden stellend und liegt im oberen Bereich des Durchschnitts der vergangenen Jahre“, sagte Rieche.

Brandmelde- und Videotechnik mit großen Zuwächsen
Die Entwicklung in den einzelnen Marktsegmenten sei sehr unterschiedlich verlaufen. Während in den Bereichen Brandmeldetechnik (plus 13,1 Prozent auf 0,72 Milliarden Euro) und Videotechnik (plus 15,9 Prozent auf 0,16 Milliarden Euro) erhebliche Zuwächse verbucht werden konnten, gingen die Umsätze im Bereich der Zutrittskontrolle um 2,6 Prozent auf 0,15 Milliarden Euro zurück. Der Markt für Einbruchmeldetechnik stagnierte bei 0,59 Milliarden Euro.

Bernd Seibt, Vorsitzer des Fachverbandes, beklagt die mangelnde Umsetzung der Gesetzgebung zur Videoüberwachung von Kriminalitätsschwerpunkten im öffentlichen Raum. Mit der Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes und der entsprechenden Landesgesetze in den meisten Bundesländern seien jedoch Vorraussetzungen geschaffen worden, den aktuellen Erfordernissen besser entsprechen zu können. Nach einer Erhebung des Fachverbandes Sicherheitssysteme sind in Deutschland derzeit in 13 Städten 82 Kameras zur Überwachung von Kriminalitätsschwerpunkten im Einsatz. Momentan planen nach der Umfrage rund 30 Städte und Gemeinden in Hessen und Brandenburg den Einsatz der Videoüberwachung.

Öffentlicher Raum: Alle elf Minuten schwere Körperverletzung
Der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2001 des Bundeskriminalamtes (BKA), Wiesbaden, zufolge ist Zahl der im öffentlichen Raum begangenen schweren Körperverletzungen ist im Jahr 2001 gegenüber 2000 erneut um 2,7 Prozent gestiegen. Damit ereignet sich in diesem Bereich alle elf Minuten eine schwere Körperverletzung. Nach Auffassung des Fachverbands Sicherheitssysteme sei dem mit einer verstärkten Videoüberwachung wirksam zu begegnen.
Handlungsbedarf bei Elektroakustischen Notfallwarnsystemen

Nach Ansicht von Claus-Peter Sterling, Vorsitzer der Leistungsgemeinschaft Beschallungstechnik im ZVEI, wird der Selbstrettung von Menschen im Brandfall bislang nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Abhilfe könnten so genannte Elektroakustische Notfallwarnsysteme (ENS) schaffen, die im Brandfall durch gespeicherte Sprachdurchsagen direkte Anweisungen für das Verhalten der betroffenen Personen liefern. „Herkömmliche Signale zum Beispiel durch Sirenen werden im Brandfall häufig nicht richtig interpretiert oder sind zu unspezifisch“, betont Sterling.

Der Einbau solcher Anlagen ist nach Angaben Sterlings in zahlreichen Ländern vorgeschrieben, beispielsweise in den USA bei Gebäuden, die sieben oder mehr Stockwerke haben. ENS sind dort regulärer Bestandteil des Brandmeldesystems. In Deutschland gäbe es seit 1998 mit der DIN EN 60489 eine Norm, die die Anforderungen an ENS festlegt. In Deutschland besteht damit jetzt „dringender Handlungsbedarf für klare gesetzliche Regelungen für den Einsatz und die Ausführung von elektroakustischen Notfallwarnsystemen“, so Sterling.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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