Elektronische Heizkostenverteiler selber ablesen
(Kiel) - Am 31. Dezember 2010 pünktlich um Mitternacht setzen sich elektronische Heizkostenverteiler, die auf das Kalenderjahr programmiert sind, auf Null zurück. Die Ablesewerte werden jedoch automatisch im Speicher des Heizkostenverteilers abgelegt und können bis zum 31. Dezember 2011 kontrolliert werden. Allerdings werden die bis dahin gespeicherten Werte vom 31. Dezember 2009 im selben Moment unwiederbringlich überschrieben. Mieterhaushalte, die ihre Heizkostenabrechnung für 2009 erst im Dezember erhalten haben und diese noch kontrollieren wollen sind also gut beraten, wenn sie die Werte für 2009 noch vor dem 31. Dezember abschreiben. Bei dieser Gelegenheit schadet es nicht, auch die Werte für 2010 mit zu notieren - immerhin steht das Ende des laufenden Abrechnungszeitraums unmittelbar bevor.
Das Auslesen von elektronischen Heizkostenverteilern ist so schwierig nicht: Die meisten Geräte zeigen im Wechsel folgende Werte an: Gerätenummer, Zählerstand des letzten Abrechnungszeitraumes und den aktuellen Zählerstand. Manche Geräte liefern noch eine vierte Zahl, nämlich den sogenannten Korrekturfaktor. Mit diesem Faktor wird die unterschiedliche Leistungsfähigkeit unterschiedlich großer Heizkörper ausgeglichen. Manche Geräte muss man erst berühren, damit sie die Werte anzeigen. Man muss nicht unbedingt wissen, welchen Wert das Gerät jeweils anzeigt. Wichtig ist es aber bei der Selbstablesung, dass die Werte jedes einzelnen Gerätes in genau der Reihenfolge notiert werden, in der sie angezeigt werden. Auf diese Weise lässt sich das Ableseergebnis in der Regel gut kontrollieren, wenn die Heizkostenabrechnung dazu vorliegt.
Elektronische Heizkostenverteiler haben den Vorzug, dass - bei allen Geräten gleich - eine Einheit in etwa 1 KWh (Basisempfindlichkeit) entsprechen soll - so jedenfalls die einschlägige VDI-Richtlinie. Daraus resultiert eine gewisse Vergleichbarkeit des eigenen Verbrauches gegenüber dem Vorjahr, wobei natürlich die Tatsache berücksichtigt werden muss, dass eine höhere Zahl von Einheiten auch auf einen kälteren Winter oder geändertes Heizverhalten zurückgehen kann. Rückschlüsse auf die zu erwartenden Heizkosten kann man daraus aber leider nicht ableiten, weil der Preis je Einheit auch davon abhängig ist, wie viele Einheiten an den Heizkostenverteilern der anderen Wohnungen abgelesen worden sind.
Rund 15 Prozent aller Beratungsfälle bei den Mietervereinen befassen sich mit Heizkostenabrechnungen. Streitigkeiten um die Frage, ob das Ableseergebnis der Heizkostenverteiler wirklich richtig war spielen dabei eine zentrale Rolle. Dies gilt umso mehr, als die meisten Heizkostenverteiler zwischenzeitlich automatisch ausgelesen werden - in vielen Fällen auch schon über Funk. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Mieterhaushalte ihre Zählerstände genauso selbstverständlich im Blick behalten, wie die Zählerstände von Wasser und Strom.
Nähere Auskünfte zu diesem Thema erteilen alle schleswig-holsteinischen Mietervereine. Deren Anschriften und Beratungszeiten können zentral über die Landesgeschäftsstelle des Mieterbundes in Kiel, Eggerstedtstraße 1, 24103 Kiel oder über das Internet unter www.mieterbund-schleswigholstein.de abgefragt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Mieterbund - Landesverband Schleswig-Holstein e.V.
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