Elektroindustrie zieht positive Bilanz nach Hannover Messe

(Frankfurt/Hannover) – Die Elektroindustrie zeigt sich zum Abschluss der Hannover Messe 2001 zufrieden und optimistisch. „Unsere positiven – wenngleich gegenüber dem Vorjahr etwas zurückhaltenderen – Erwartungen haben sich voll erfüllt“, erklärt Dietmar Harting, Präsident des Zentralverbandes der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V.. „Die gute Stimmung der Aussteller aus der Elektroindustrie bestätigt, dass die Automatisierungs-, Antriebs- und Energietechnik vor einem insgesamt guten Jahr stehen. „Für 2001 prognostiziert der ZVEI in der gesamten Elektrotechnik- und Elektronikindustrie ein Wachstum zwischen sechs und sieben Prozent. Die Einschätzungen der in Hannover vertretenen Industrie sei damit besser als es die jüngsten Konjunkturaussichten der Bundesregierung und EU-Kommission vermuten lassen.

Nachdrücklich begrüßten die im ZVEI zusammengeschlossenen Aussteller der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie den weiteren Ausbau der Fachmessen „Factory Automation“ und „Energy“. Insbesondere an den Automationsständen habe die zunehmende Integration von Elektrotechnik, Elektronik, industrieller Informations- und Kommunikationstechnik mit dem Maschinen- und Anlagenbau beeindruckende Anwendungslösungen gezeigt.

Verstärkten Eingang in die dezentrale Automatisierung finden auch innovative Web-Technologien. Als neuesten Trend bewerten die Aussteller webbasierte Visualisierungslösungen. Dabei nehme insgesamt die Dezentralisierung von Steuerungs- und Prozessfunktionen rapide zu. Im Bereich „Motion, Drive & Automation“ seien darüber hinaus energiesparende Antriebslösungen ein wichtiges Thema. „Unverkennbar ist dort wie in anderen Automationsanwendungen der weiter anhaltende Trend zur Verzahnung des Produktegeschäfts mit dem Angebot von Systemen und Lösungen“, erklärt Gotthard Graß, Geschäftsführer des ZVEI.

Ein lebhaftes Interesse an der Energietechnik und eine insgesamt zufriedene Stimmung der „Energy“-Aussteller ist ein weiteres Resümee des Verbandes. Neben einem lebhaften Auslandsgeschäft in diesem Segment wachse die Zuversicht, dass sich der hartnäckige Investitionsstau im Inland jetzt langsam auflöse. Die Branche begründet ihre Zuversicht zum Beispiel mit den zu erwartenden Investitionen in die Energieversorgung für die neuen UMTS-Netze. Besonders an Bedeutung gewinne im Rahmen der Liberalisierung der Strommärkte das Thema Energiemanagement und in diesem Zusammenhang Versorgungssicherheit und Qualität. Von dieser Entwicklung profitiere auch das Geschäft mit den Starkstromkondensatoren. Bei den Verteiltransformatoren zeichne sich nach Zeiten der Stagnation ebenfalls wieder eine Belebung ab.

Positiv bilanziert der ZVEI die Besucherzahlen in Hannover. Sowohl die absolute Anzahl als auch die Zahl der Fachbesucher entspreche den Erwartungen der Aussteller. „Die HANNOVER MESSE“, so Graß, „bietet weiterhin ein ideales Umfeld, von der Konzeption der Fachmessen bis hin zur ausgezeichneten Infrastruktur.“ Auch die vom ZVEI und anderen Verbänden unterstützte Initiative „Go for High Tech“, in deren Rahmen etwa 15.000 junge Menschen am letzten Messetag nach Hannover kommen, um sich über die Chancen technischer Berufe zu informieren, sei dort ideal platziert. Nirgendwo sonst gebe es eine repräsentativere Möglichkeit, sich ein Bild von der deutschen und internationalen Industrie zu machen. „Diesen Marktplatz weiterhin auszubauen und zu gestalten“, betont ZVEI-Präsident Harting, „ist ein klares Ziel der Elektroindustrie."

Besorgt zeigte sich der Verbands-Chef über die jüngsten Konjunkturzahlen, die die nationale Volkswirtschaft auf dem letzten Platz im europäischen Vergleich sieht. Deutschland müsse alles daran setzen, wieder die Rolle eines „Leaders“ der konjunkturellen Entwicklung Europas zu übernehmen.

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