Elektroindustrie: Mehr Aufträge zu Beginn des vierten Quartals
(Frankfurt am Main) - Die deutsche Elektroindustrie hat auch zu Beginn des vierten Quartals dieses Jahres mehr Aufträge erhalten. So übertrafen die Bestellungen ihren Vorjahreswert im Oktober insgesamt um 4,8 Prozent. Dabei haben auch Großaufträge erneut eine Rolle gespielt.
Aus dem Inland gingen im Oktober 1,3 Prozent weniger Aufträge ein als im Vorjahr, aus dem Ausland dagegen 10,4 Prozent mehr. Kunden aus dem Euroraum erhöhten ihre Bestellungen um 15,9 Prozent und damit kräftiger als Abnehmer aus Drittländern (+6,9 Prozent).
Im gesamten Zeitraum von Januar bis Oktober 2015 erhöhten sich die Auftragseingänge um 6,1 Prozent gegenüber Vorjahr. "Auch hier entwickelten sich die Bestellungen aus dem Ausland mit plus 10,5 Prozent deutlich besser als die aus dem Inland mit plus 1,3 Prozent", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. "Die Orders von Kunden aus der Eurozone brachten es auf ein Plus von 9,4 Prozent, Geschäftspartner aus Drittländern bestellten 11,0 Prozent mehr als vor einem Jahr."
Produktion weiter in der Seitwärtsbewegung
Die preisbereinigte Produktion der heimischen Elektrofirmen ist im Oktober 2015 um 1,6 Prozent hinter ihrem Vorjahreswert zurückgeblieben.
Über den aggregierten Zeitraum von Januar bis Oktober dieses Jahres konnte ein kleines Plus von 0,5 Prozent gegenüber Vorjahr verbucht werden. Damit setzt sich die seit einiger Zeit andauernde Seitwärtsbewegung des realen Branchenoutputs fort.
Die Produktionspläne der Unternehmen haben sich im November dieses Jahres nicht geändert. Wie schon im Oktober wollen 14 Prozent der Firmen ihren Output in den kommenden drei Monaten erhöhen, 78 Prozent auf dem derzeitigen Niveau belassen und acht Prozent reduzieren.
"Die Erlöse der deutschen Elektrounternehmen, in denen auch die Abrechnung von Dienstleistungen enthalten ist, haben sich im Oktober dieses Jahres erneut günstiger entwickelt als die Produktion", so Dr. Gontermann. Mit 15,4 Milliarden Euro lagen sie um 2,1 Prozent höher als im Vorjahr. Dabei stieg der Inlandsumsatz mit 3,4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro etwas stärker als der Auslandsumsatz, der sich um 1,2 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro erhöhte. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euro- und dem Nicht-Euroraum legten um 2,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro bzw. um 0,5 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zu.
Kumuliert von Januar bis Oktober 2015 kam der Branchenumsatz auf 146,1 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Hier stehen sich ein leichter Rückgang der Inlandserlöse um 0,4 Prozent auf 70,7 Milliarden Euro und ein Anstieg der Auslandserlöse um 7,2 Prozent auf 75,4 Milliarden Euro gegenüber. Mit Kunden aus der Eurozone wurden 28,2 Milliarden Euro (+10,5 Prozent) umgesetzt, mit Abnehmern aus Drittländern 47,2 Milliarden Euro (+5,4 Prozent).
Geschäftsklima im November wieder freundlicher
Nach fünf Rückgängen in Folge ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im November dieses Jahres wieder gestiegen. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden per saldo merklich besser beurteilt als noch im Oktober.
35 Prozent der Branchenunternehmen bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage jetzt als gut, 59 Prozent als stabil und sechs Prozent als schlecht. Für die kommenden sechs Monate gehen 22 Prozent der Elektrofirmen von anziehenden, 66 Prozent von gleichbleibenden und 12 Prozent von rückläufigen Geschäften aus.
Die Exporterwartungen für die nächsten drei Monate fielen im November ungünstiger aus als im Vormonat. Der Anteil der Unternehmen mit positiven Erwartungen übertraf den mit negativen Einschätzungen um sechs Prozentpunkte - nach zwölf Prozentpunkten im Oktober.
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