Elektroindustrie: Impulse kommen zuletzt aus dem Euroraum
(Frankfurt am Main) - Die deutsche Elektroindustrie hat auch im September 2015 mehr Bestellungen eingesammelt als im Vorjahr. Die gesamten Auftragseingänge stiegen um 5,6 Prozent. Die Orders von inländischen und ausländischen Kunden erhöhten sich mit plus 5,7 bzw. 5,5 Prozent nahezu gleich stark. "Der Zuwachs bei den Auslandsbestellungen kam im September allein von den Aufträgen aus dem Euroraum, die um 20,3 Prozent gegenüber Vorjahr zulegten", sagte Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI. "Kunden aus Drittländern orderten dagegen 1,7 Prozent weniger."
In den ersten drei Quartalen des Jahres übertrafen die Bestellungen ihren Vorjahreswert insgesamt um 6,3 Prozent. Hier gingen aus dem Inland 1,6 und aus dem Ausland 10,4 Prozent mehr Aufträge ein als vor einem Jahr. Aus der Eurozone konnte ein Bestellzuwachs von 8,9 Prozent verbucht werden, aus Drittländern von 11,2 Prozent.
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektrounternehmen ist im September nur leicht um 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. Kumuliert von Januar bis September dieses Jahres gab es ein Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Zahl der Beschäftigten in der Branche hat seit Jahresbeginn um 6.000 auf 851.000 per Ende August 2015 zugelegt.
Umsatzzuwächse im Ausland überkompensieren Inlandsrückgang
Die Erlöse der deutschen Elektrounternehmen beliefen sich im September 2015 auf 16,2 Mrd. Euro und lagen damit 3,1 Prozent über Vorjahr. Während der Inlandsumsatz mit 7,7 Mrd. Euro sein entsprechendes 2014er Niveau um 2,2 Prozent verfehlte, lag der Auslandsumsatz mit 8,5 Mrd. Euro um 8,1 Prozent darüber. "Auch hier kam der Zuwachs vor allem aus der Eurozone", so Dr. Gontermann. "Die Erlöse aus Geschäften mit Partnern aus dem gemeinsamen Währungsraum legten im September um kräftige 18,7 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro zu. Der Umsatz mit Kunden aus Drittländern wuchs deutlich moderater um 2,4 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro."
Kumuliert über die ersten drei Quartale 2015 erhöhten sich die Branchenerlöse um 3,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 130,7 Mrd. Euro. Der Inlandsumsatz ging leicht um 0,8 Prozent auf 62,9 Mrd. Euro zurück, der Auslandsumsatz verbesserte sich dagegen um 7,9 Prozent auf 67,8 Mrd. Euro. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum und aus Drittländern zogen hier um 11,5 Prozent auf 25,3 Mrd. Euro bzw. um 5,9 Prozent auf 42,5 Mrd. Euro an.
"Der Umsatz, der auch Dienstleistungen mit einschließt, entwickelt sich damit weiter deutlich besser als die Produktion", sagte Dr. Gontermann.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist auch im Oktober dieses Jahres leicht gesunken. Es war der nunmehr fünfte Rückgang in Folge. Sowohl die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate fielen im Oktober etwas ungünstiger aus als im Vormonat.
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