Elektroindustrie: Exporte legen weiter zu - Wachstumstempo zuletzt langsamer
(Frankfurt am Main) - Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind auch im August dieses Jahres weiter gestiegen. Mit 12,9 Mrd. Euro übertrafen sie ihr Vorjahresniveau um 4,1 Prozent. "Allerdings fiel das Wachstum geringer aus als in den ersten sieben Monaten, in denen es noch auf durchschnittlich acht Prozent gekommen war", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kumuliert von Januar bis August 2015 erhöhten sich die Branchenausfuhren um 7,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 114,6 Mrd. Euro.
Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland haben im August erneut zweistellig zugelegt. Sie zogen um 14,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,8 Mrd. Euro an. Zwischen Januar und August dieses Jahres stiegen sie um 13,0 Prozent auf 103,3 Mrd. Euro.
Die Industrieländer nahmen im August mit 8,3 Mrd. Euro 4,9 Prozent mehr deutsche Elektroexporte auf als im Vorjahr. Hohe Zuwächse gab es hier im Ausfuhrgeschäft mit Hongkong (+24,9 Prozent auf 138 Mio. Euro), Spanien (+22,1 Prozent auf 385 Mio. Euro), Dänemark (+17,8 Prozent auf 178 Mio. Euro), Schweden (+13,5 Prozent auf 284 Mio. Euro), mit der Schweiz (+13,2 Prozent auf 501 Mio. Euro), den USA (+11,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro), Tschechien (+11,3 Prozent auf 517 Mio. Euro) und Großbritannien (+10,0 Prozent auf 749 Mio. Euro).
Die Elektroexporte nach Frankreich stagnierten im August bei 773 Mio. Euro. Die Exporte in den gesamten Euroraum erhöhten sich indessen um 2,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 3,7 Mrd. Euro. Starke Einbußen mussten bei den Ausfuhren in die asiatischen Industrieländer Taiwan (-25,5 Prozent auf 108 Mio. Euro), Südkorea (-17,6 Prozent auf 194 Mio. Euro) und Japan (-11,4 Prozent auf 194 Mio. Euro) verzeichnet werden. In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres kamen die Branchenexporte in die Industrieländer auf 74,9 Mrd. Euro und übertrafen ihr Vorjahreslevel damit um 7,7 Prozent.
Ausfuhren in Schwellenländer wachsen schwächer
"Mit einem Plus von 2,7 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro sind die deutschen Elektroausfuhren in die Schwellenländer im August 2015 nur etwa halb so schnell gewachsen wie jene in die Industrieländer", sagte Dr. Gontermann. Günstig entwickelten sich etwa die Exporte nach Mexiko (+28,7 Prozent auf 151 Mio. Euro), in die Türkei (+23,9 Prozent auf 255 Mio. Euro), nach Polen (+18,5 Prozent auf 580 Mio. Euro), Rumänien (+16,1 Prozent auf 208 Mio. Euro), Ungarn (+7,2 Prozent auf 358 Mio. Euro) und Thailand (+5,0 Prozent auf 61 Mio. Euro). Dagegen verfehlten die Ausfuhren nach China - dem zweitgrößten Abnehmerland nach den USA - ihren Vorjahreswert im August mit 1,2 Mrd. Euro um 9,6 Prozent. "Dies war der höchste Rückgang seit mehr als dreieinhalb Jahren", so Dr. Gontermann. Die Exporte nach Russland sackten weiter ab (-26,1 Prozent auf 232 Mio. Euro). Die Geschäfte mit Brasilien und Malaysia gingen um 18,8 Prozent auf 94 Mio. Euro bzw. um 17,6 Prozent auf 143 Mio. Euro zurück. Im Zeitraum von Januar bis August 2015 legten die Ausfuhren in die Schwellenländer um 7,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 39,7 Mrd. Euro zu.
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