Elektroindustrie: Auftragseingänge im Mai gesunken
(Frankfurt am Main) - Nach den hohen Zuwächsen im März und April sind die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie im Mai 2015 um 4,6 Prozent unter ihrem Vorjahreswert geblieben. "Allerdings hatten die Bestellungen vor einem Jahr zweistellig zugelegt, sodass der jüngste Rückgang nicht zuletzt einem Basiseffekt zuzuschreiben ist", erklärte ZVEI-Chefvolkwirt Dr. Andreas Gontermann.
Während die Inlandsaufträge im Mai dieses Jahres um 9,5 Prozent nachgaben, blieben die Auslandsaufträge insgesamt stabil. Aus dem Euroraum gingen hier 5,1 Prozent mehr Bestellungen ein als vor einem Jahr, aus Drittländern dagegen 2,7 Prozent weniger.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai 2015 steht ein Auftragsplus von 3,7 Prozent gegenüber Vorjahr zu Buche. Inlands- und Auslandskunden orderten hier 0,8 Prozent bzw. 6,3 Prozent mehr (Eurozone: +3,9 Prozent, Nicht-Eurozone: +7,8 Prozent).
Die preisbereinigte Produktion der heimischen Elektrounternehmen lag im Mai 2015 sechs Prozent niedriger als im Vorjahr. "Allerdings hatte der diesjährige Mai auch zwei Arbeitstage weniger als der letztjährige", so Gontermann.
Von Januar bis Mai dieses Jahres summiert, ist der Branchenoutput gegenüber Vorjahr leicht um 0,7 Prozent gesunken. Dabei wurden mit der Veröffentlichung der Mai-Zahlen durch das Statistische Bundesamt sämtliche Monatswerte von Januar bis April nachträglich deutlich nach unten revidiert.
Ihre Produktionspläne haben die Branchenunternehmen im Juni im Vergleich zu Mai per saldo herabgesetzt. 17 Prozent der Firmen wollen den Output in den kommenden drei Monaten erhöhen, 78 Prozent auf dem derzeitigen Niveau belassen. Fünf Prozent planen eine Reduktion.
Im Mai erster leichter Umsatz-Rückgang im laufenden Jahr
Die Umsätze der Elektrounternehmen lagen im Mai 2015 mit 13,4 Milliarden Euro 0,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. "Es war der erste Erlösrückgang im laufenden Jahr", sagte Gontermann. Während der Inlandsumsatz um 6,7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro sank, legte der Auslandsumsatz um 4,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf sieben Milliarden Euro zu. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum wuchsen auf 2,5 Milliarden Euro (+3,2 Prozent), die mit Geschäftspartnern aus Drittländern auf 4,5 Milliarden Euro (+5,5 Prozent).
Von Januar bis Mai dieses Jahres beliefen sich die Branchenerlöse auf 70,2 Milliarden Euro. Damit übertrafen sie ihr Vorjahresniveau um 2,9 Prozent. Der Inlandsumsatz gab um 2,9 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro nach, wohingegen sich der Auslandsumsatz um 8,5 Prozent auf 36,8 Milliarden Euro verbesserte. Im Euroraum stiegen die Erlöse um 9,8 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro, außerhalb der Währungsunion um 7,7 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist im Juni dieses Jahres etwas gesunken. Dabei sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate vergleichsweise stärker zurückgegangen als die Beurteilung der aktuellen Lage.
35 Prozent der Branchenunternehmen bewerten ihre gegenwärtige Situation als gut, 55 Prozent als stabil und zehn Prozent als schlecht. Gleichzeitig gehen 26 Prozent der Elektrofirmen von anziehenden, 67 Prozent von gleichbleibenden und sieben Prozent von rückläufigen Geschäften in den nächsten sechs Monaten aus.
Auch die Exporterwartungen der Branche sind im Juni leicht gesunken. Es war der dritte Rückgang in Folge. Gontermann: "Aber immerhin befinden sich noch sämtliche Stimmungsindikatoren deutlich im positiven Bereich."
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